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Sauberes Wasser ist von zentraler Bedeutung alle naturliche Lebensprozesse und unsere Gesundheit . Wasser ist ferner auch eine entscheidende natürliche Ressource für viele Wirtschaftszweige. Aufgrund von Übernutzung und Klimawandel leiden viele Gebiete in Europa zunehmend unter Wasserknappheit. Zugleich belastet Verschmutzung zusaetzlich die Wasserqualitaet.
Die Europäische Union hat ehrgeizige Pläne auf den Weg gebracht, mit denen die Emissionen und die Umweltverschmutzung in den nächsten Jahrzehnten drastisch verringert werden sollen. Dazu gehört u. a. der kürzlich eingeführte Null-Schadstoff-Aktionsplan, bei dem es darum geht, die Luft-, Wasser- und Bodenverschmutzung auf ein Niveau zu reduzieren, das für Mensch und Umwelt unbedenklich ist. Wir haben mit Ian Marnane gesprochen, dem EUA-Experten für Umwelt, Gesundheit und Wohlergehen. Zurzeit arbeitet er an einem EUA-Bericht über die Null-Schadstoff-Strategie, der noch in diesem Jahr veröffentlicht werden soll.
Die Europäische Umweltagentur (EUA) und die Europäische Agentur für die Sicherheit des Seeverkehrs (EMSA) haben kürzlich ihren „European Maritime Transport Environmental Report“ (EMTER) veröffentlicht, eine gemeinsame Bewertung der Umweltauswirkungen des Seeverkehrs in Europa. Stéphane Isoard, Leiter der EUA-Gruppe für die Themen Gewässer und marine Umwelt und des EUA-Teams, das an der Erstellung des Berichts mitwirkte, gab uns hierzu Auskunft.
Eine zuverlässige Versorgung mit sauberem Wasser ist für uns oft selbstverständlich. Wir drehen den Wasserhahn auf, sauberes Wasser kommt heraus, wir benutzen es und das „schmutzige“ Wasser verschwindet im Abfluss. Für die überwiegende Mehrheit der Europäer ist das Wasser, das wir zu Hause nutzen, von Trinkwasserqualität und 24 Stunden am Tag verfügbar. Der kurze Weg zwischen Wasserhahn und Abfluss ist nur ein kleiner Teil der gesamten Reise. Die Wasserwirtschaft in einer Stadt ist nicht auf öffentliche Wasserversorgungssysteme beschränkt. Klimawandel, Expansion der Städte und Veränderungen in den Flusseinzugsgebieten können zu häufigeren und schadensträchtigeren Überschwemmungen in den Städten führen und die Behörden vor immer größere Herausforderungen stellen.
Wasser ist ständig in Bewegung. Wasser ermöglicht auch die Fortbewegung von Schiffen, Fischen und allen anderen im Wasser lebenden Tieren und Pflanzen. In Bezug auf die Gesundheit von Flüssen, Seen und Ozeanen müssen die Bewegungen des Wassers über geopolitische Grenzen hinweg berücksichtigt werden. Aus diesem Grund ist die regionale und internationale Zusammenarbeit seit den 1970er Jahren tief in der Wasserpolitik der Europäischen Union verankert.
Malta gehört zu den Top 10 der wasserarmen Länder dieser Welt. Was kann man tun, wenn die Natur nur die Hälfte des von der Bevölkerung benötigten Wassers deckt? Malta „produziert“ sauberes Wasser und versucht sicherzustellen, dass kein einziger Tropfen verschwendet wird. Wir sprachen mit Manuel Sapiano von der Energie- und Wasserbehörde in Malta über neue Technologien, Wasser für Haushalte und Landwirtschaft und die unberührten Badegewässer rund um die Insel.
Um die Mitte des letzten Jahrhunderts wurde in Massenproduktion hergestellter Kunststoff als Wundermaterial eingeführt – leicht, formbar, langlebig und stabil. Seitdem hat die Produktion von Kunststoffen stark zugenommen und der Gesellschaft viele Vorteile gebracht. Heute, rund 70 Jahre später, beträgt die jährliche Kunststoffproduktion mehr als 300 Millionen Tonnen, und wir haben begonnen, das wahre Erbe dieser Produkte zu verstehen: Sie verschwinden nie vollständig aus der Umwelt.
Natur und Wasser sind eng miteinander verbunden. Das ist der Gedanke hinter dem niederländischen Programm „Room for the River“ (Raum für den Fluss). Dieser Ansatz nach dem Motto „Zurück zu den Wurzeln“ dient heute als globales Modell für das Wassermanagement und den Schutz vor steigenden Hochwasserrisiken im Zusammenhang mit dem Klimawandel. Die schweren Überschwemmungen der Jahre 1993 und 1995 waren laut Willem Jan Goossen vom niederländischen Ministerium für Infrastruktur und Wasserwirtschaft ein Weckruf. Wir haben ihn gefragt, was das Programm für einen nachhaltigen Hochwasserschutz bedeutet.
Der Klimawandel verschärft die Belastung der Gewässer. Von Überschwemmungen und Dürren über die Versauerung der Ozeane bis hin zum Anstieg des Meeresspiegels werden sich die Auswirkungen des Klimawandels auf das Wasser in den kommenden Jahren noch verstärken. Diese Veränderungen führen zu Maßnahmen in ganz Europa. Städte und Regionen passen sich bereits an, indem sie nachhaltigere, naturnahe Lösungen einsetzen, um die Auswirkungen von Überschwemmungen zu verringern, und indem sie Wasser auf intelligentere, nachhaltigere Weise nutzen, damit wir mit Dürreperioden leben können.
Die Lebensbedingungen in Europas Süßwasserkörpern und regionalen Meeresgebieten sind schlecht. Der schlechte Zustand der Ökosysteme hat direkte Auswirkungen auf viele Tiere und Pflanzen, die im Wasser leben, und er betrifft andere Arten sowie Menschen, die von sauberem Wasser abhängig sind. Der Zustand der europäischen Meere ist verheerend, vor allem durch Überfischung und den Klimawandel, während die Süßwasserkörper unter übermäßigen Nährstoffen und veränderten Lebensräumen leiden. Chemische Verunreinigungen beeinträchtigen sowohl die Süßwasser- als auch die Meeresumwelt.
Die Europäer nutzen jährlich Milliarden Kubikmeter Wasser nicht nur als Trinkwasser, sondern auch in der Agrarwirtschaft, der Produktion, zur Heizung und Kühlung, im Tourismus und in anderen Dienstleistungsbereichen. Mit Tausenden von Süßwasserseen, Flüssen und unterirdischen Wasserquellen mag die Wasserversorgung in Europa grenzenlos erscheinen. Doch Bevölkerungswachstum, Verstädterung, Umweltverschmutzung und die Auswirkungen des Klimawandels, wie anhaltende Dürren, belasten die Wasserversorgung Europas und seine Qualität erheblich.
Wasser bedeckt mehr als 70 % der Erdoberfläche. Das Leben auf der Erde begann im Wasser, weshalb es nicht verwunderlich ist, dass alle Lebewesen auf unserem blauen Planeten Wasser brauchen. Wasser hat in der Tat viele Eigenschaften: es ist ein lebensnotwendiges Gut, ein Zuhause, eine lokale und globale Ressource, ein Transportkorridor und ein Klimaregulator. Und in den letzten zwei Jahrhunderten wurde es eine Endstation für viele Schadstoffe, die in die Natur abgegeben werden, sowie eine neu entdeckte Quelle von mineralischen Rohstoffen. Um weiterhin die Vorteile von sauberem Wasser und gesunden Ozeanen und Flüssen genießen zu können, müssen wir die Art und Weise, wie wir Wasser nutzen und behandeln, grundlegend ändern.
Noch immer bringen viele Menschen Quecksilber mit Thermometern in Verbindung, und die meisten wissen auch, dass es giftig ist. Aufgrund seiner Toxizität wird Quecksilber in Europa immer seltener in Produkten verarbeitet, jedoch zirkulieren nach wie vor große Mengen dieser Substanz in Luft, Wasser, Böden und Ökosystemen. Stellt Quecksilber weiterhin ein Problem dar? Was wird dagegen unternommen? Wir sprachen mit Ian Marnane, Sachverständiger der EUA für nachhaltige Ressourcennutzung und Industrie.
Die marine Tier- und Pflanzenwelt, das globale Klima, unsere Wirtschaft und unser gesellschaftliches Wohlergehen hängen alle von der Gesundheit der Meere ab. Obwohl sich die Situation verbessert hat, zeigen unsere Bewertungen, dass die gegenwärtige Nutzung der europäischen Meere weiterhin nicht nachhaltig ist. Der Klimawandel und der Wettbewerb um natürliche Ressourcen belasten die Meeresumwelt zusätzlich. Politische Strategien und Maßnahmen auf europäischer Ebene könnten gröβere Verbesserungen bewirken, wenn sie durch ein ökosystembasiertes Bewirtschaftungskonzept gesetzt und von einer globalen Meerespolitik gestützt würden.
Durch Bevölkerungswachstum, Urbanisierung und wirtschaftliche Entwicklung nimmt die Nachfrage der städtischen Gebiete nach Süßwasser in ganz Europa zu. Gleichzeitig wirken sich Klimawandel und Umweltverschmutzung auf die Verfügbarkeit von Wasser für Stadtbewohner aus. Wie also können die europäischen Städte weiterhin sauberes Trinkwasser für ihre Bewohner bereitstellen?
Wir brauchen Nahrung, und wir brauchen sauberes Trinkwasser, um unsere Nahrung zu produzieren. Mit der wachsenden Nachfrage aus menschlichen Aktivitäten auf der einen und dem Klimawandel auf der anderen Seite, kämpfen viele Regionen - vor allem im Süden -, um genug Süßwasser für alle Bedürfnisse zu beschaffen. Wie können wir weiterhin Nahrungsmittel anbauen, ohne dass die Natur nach sauberem Wasser dürstet? Eine effizientere Nutzung von Wasser in der Landwirtschaft würde dabei sicher helfen.
Sauberes Wasser ist eine natürliche Ressource, die nicht nur für das Leben auf der Erde entscheidend ist, sondern auch für das Wohlergehen unserer Gesellschaft und Wirtschaft. Doch in vielen Teilen Europas, gerät die wertvolle Ressource zunehmend unter Druck, meist durch Übernutzung und Verschmutzung.
Die Landwirtschaft stellt in zunehmendem Maße eine große Bedrohung des Wasservorrats in Europa dar und erhöht die Gefahr von Wasserverknappung und der Schädigung des Ökosystems. Landwirte müssen angemessene finanzielle Anreize, Beratung und Unterstützung erhalten, damit eine nachhaltige Wassernutzung erreicht werden kann.
„Bei uns wird mindestens ein-, zweimal im Monat das Wasser abgestellt, manchmal auch noch öfter,“ berichtet Barış Tekin in seiner Wohnung im Istanbuler Altstadtviertel Beşiktaş, wo er mit Frau und Tochter lebt. „Zum Waschen und Putzen haben wir immer etwa 50 Liter Wasser in Flaschen in der Wohnung vorrätig, man weiß ja nie! Wenn das Wasser über längere Zeit abgestellt bleibt, gehen wir zu meinem Vater oder zu den Eltern meiner Frau,“ schildert Tekin, der als Professor für Wirtschaft an der Marmara-Universität lehrt, die Situation.
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