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Wenn Sie in Europa in einem natuerlichen und betretbaren Gewaesser baden möchten, ist die Wasserqualität in der Regel ausgezeichnet. Außerdem erhalten die meisten Europäer Zugang zu hochwertigem Trinkwasser direkt aus dem Wasserhahn.
Dennoch gibt es Herausforderungen - durch intensive Landwirtschaft und Industrie Abwasserbehandlung und Recycling von Abfaellen muss sich auch weiter verbessern. Denn es gibt neue Erkenntnisse über die Auswirkungen von Mikroschadstoffen, Mikroplastik und antimikrobieller Resistenz auf die Wasserqualität. Gleichzeitig bedroht der Klimawandel die Wasserressourcen in einigen Gebieten zunehmend.
Wasser ist ein zentraler Bestandteil der Natur und eine wesentliche Ressource für den Menschen. Neben dem Trinken nutzen wir Wasser für allerlei Aktivitäten, vom Kochen bis hin zur Reinigung, zum Duschen, zum Spülen und zum Schwimmen. Auch unsere Wirtschaftszweige, einschließlich Energie, Verkehr, Landwirtschaft und verarbeitendes Gewerbe, sind auf Wasser angewiesen.
Verschmutzung sowie Uebernutzung sind negative Begleiterscheinungen der konkurrierenden Nachfrage nach Wasser, und beeintraechtigen letztendlich nicht nur den Zustand unserer Oekosysteme und Biodiversitaet, sondern auch unserer Gesundheit. Direkte Gesundheitsprobleme stehen häufig im Zusammenhang mit bestimmten Schadstoffen im Wasser, wie Bakterien, Viren, Metallen oder Pestiziden. Auch wenn die meisten Europäer ausreichenden Zugang zu Trinkwasser und Badegewässern mit hoher Qualität haben, werden neue Erkenntnisse über chemische Verunreinigungen und Wassermangel mit wachsender Sorge betrachtet.
Der Klimawandel verschärft die Herausforderungen, vor denen Europa in Bezug auf Wassermenge und Wasserqualität steht. So erleben wir zum Beispiel häufigere und intensivere Dürren und Überschwemmungen. Überschwemmungen sind die kostspieligste Art von klimabedingten Extremereignissen und haben in den letzten vier Jahrzehnten Schäden in Höhe von mehr als 223 Mrd. EUR verursacht. Insbesondere in Südeuropa wird sich die Wasserknappheit verschärfen und alle Lebensbereiche samt Wirtschaft zunehmend haerter treffen.
In der EU wird etwa 65 % des Trinkwassers aus Grundwasser gewonnen. Laut wurden jedoch in etwa einem Viertel des Grundwassers in der EU chemische Verunreinigungen festgestellt, während fast 10 % des Grundwassers von einer nicht nachhaltigen Wasserentnahme betroffen sind.
Außerdem wurden je nach Region an 4 % bis 11 % der Messstellen zur Grundwasserüberwachung bei einem oder mehreren Pestiziden überhöhte Werte festgestellt.
Weitere Gefahren für die Gesundheit gehen von Plastikverschmutzung, Mikroplastik aus Textilien und chemischen Schadstoffen aus, wie Per- und Polyfluoralkylsubstanzen (PFAS), die in ganz Europa in Böden und Gewässern zu finden sind.
Quelle: Grafische Darstellung des Collaborating Centre on Sustainable Consumption and Production (CSCP) für das European Topic Centre on Circular Economy and Resource Use (ETC/CE) und die EUA
Die Verschmutzung durch kommunale und industrielle Abwässer, Landwirtschaft, Bergbau und Gebäude, die nicht an ein Abwassersystem angeschlossen sind, beeinträchtigt die Wasserqualität in Europa. Laut einer Analyse der EUA würde sich eine bessere und kohärentere Umsetzung der EU-Wasserrechtsvorschriften günstig auswirken. Darüber hinaus sollten alle wasserverbrauchenden Wirtschaftszweige, wie Landwirtschaft, Energie und Bergbau, Verfahren einsetzen, die die Wasserökosysteme gesund und widerstandsfähig erhalten können. Dazu gehören landwirtschaftliche Programme, die den Einsatz von Düngemitteln und Pestiziden verringern.
In den letzten Jahrzehnten hat sich die kommunale Abwasserbehandlung europaweit verbessert. Zudem werden in den meisten europäischen Ländern die Abwässer des größten Teils der Bevölkerung wirksam gesammelt und behandelt. Eine Analyse der EUA zeigt jedoch, dass die Erhaltung der bestehenden Infrastruktur für die Abwasserbehandlung, die Anpassung an den Klimawandel, die Anbindung ländlicher Gebiete und die Bekämpfung neuer Schadstoffe erhebliche Investitionen erfordern werden.
Um Abfälle im Meer und Mikroplastik aus Textilien zu bekämpfen, muss die Verschmutzung direkt an der Quelle bekämpft werden. Im EUA-Briefing zu Mikroplastik aus Textilien werden verschiedene Möglichkeiten zur Verringerung dieser Art von Umweltverschmutzung aufgeführt, darunter nachhaltigere Gestaltungs- und Produktionsprozesse, bessere Pflege von Kleidung sowie eine optimierte Entsorgung und Wiederverwertung. Eine EUA-Analyse der Abfälle im Meer weist darauf hin, dass 80 % der Abfälle im Meer aus Quellen an Land stammen. Etwa 85 % davon sind Kunststoffe.
Die wichtigsten EU-Rechtsvorschriften im Bereich Wasser und menschliche Gesundheit betreffen derzeit Trinkwasser, Badegewässer und kommunale Abwässer. Zugleich spiegelt die Wasserrahmenrichtlinie das allgemeine Ziel wider, einen guten Zustand der Flüsse, Seen und des Grundwassers in Europa zu erreichen. Gleichzeitig haben auch andere politische Maßnahmen und Rechtsvorschriften in den Bereichen Landwirtschaft, Industrie, Chemikalien und anderen Sektoren einen engen Bezug zum Wasser.
Das Ziel des europäischen Grünen Deals, bis 2050 eine Umwelt ohne schädliche Verschmutzung zu schaffen, betrifft auch das Wasser. Im Rahmen des Null-Schadstoff-Aktionsplans schlug die Europäische Kommission strengere Vorschriften zur Eindämmung von Oberflächen- und Grundwasserverschmutzung sowie eine bessere städtische Abwasserbehandlung vor.
Die Vorschläge sehen unter anderem eine bessere und kostengünstigere städtische Abwasserbehandlung, die Verwertung von Nährstoffen, die Verantwortung der Hersteller für Mikroschadstoffe und neue Überwachungsvorschriften für Mikroplastik vor. Die Kommission schlägt ferner vor, die Liste der Wasserschadstoffe zu aktualisieren und strenger zu kontrollieren, was in Oberflächengewässer und Grundwasser gelangt. Zu diesen Stoffen gehören PFAS, Pestizide, Bisphenol A und einige Arzneimittel.
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