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Die EUA hat vor Kurzem einen neuen Bericht im Rahmen des Berichterstattungssystems Verkehr und Umwelt (Transport and Environment Reporting Mechanism – TERM) veröffentlicht. Die grundlegende Schlussfolgerung lautet, dass Elektroautos im Hinblick auf den Klimawandel und die Luftqualität Benzin- oder Dieselautos eindeutig vorzuziehen sind. Im Gegensatz zu einigen öffentlichen Bedenken und Unsicherheiten in Bezug auf die ökologischen Vorteile von Elektroautos wird die wissenschaftliche Seite immer klarer. Selbst mit dem derzeitigen Strommix in Europa, der noch immer viel Strom aus Kohle beinhaltet, gibt es eindeutige Vorteile. Diese Vorteile werden künftig weiter zunehmen, da Europa in der Zukunft mehr Energie aus erneuerbaren Quellen nutzen wird.
Es handelt sich auch um einen der ersten Berichte, der eine Kreislaufwirtschaftsperspektive in die Diskussion über Elektroautos einfließen lässt und in dem der Wiederverwendung, der Wiederverwertung und dem Recycling viel Aufmerksamkeit geschenkt wird. Es gibt bereits viele wissenschaftliche Studien über die Auswirkungen von Elektroautos über ihren gesamten Lebenszyklus betrachtet. Wir bei der EUA tragen dieses Wissen zusammen und machen es einem breiteren Publikum zugänglich. Wir müssen bei der Wiederverwendung und beim Recycling von Elektroautos und ihren Komponenten bessere Ergebnisse erzielen, um die Auswirkungen ihrer Produktion auf die Umwelt so gering wie möglich zu halten. Die Lebensendphase ist von besonderer Bedeutung für Elektroautos. Sie enthalten viele Metalle und andere kritische Rohstoffe, deren Herstellung und Verarbeitung große Mengen Energie verbrauchen kann, und deren Produktion zuweilen toxische Substanzen erfordert. Wenn wir diese also aus vorhandenen Autos rückgewinnen und wiederverwenden können, ist das ein großer Vorteil. Angenommen, wir können eine ganze Komponente wie etwa eine Batterie nehmen und sie anderweitig verwenden, kann dies wirklich die Auswirkungen auf die Umwelt insgesamt deutlich verringern.
Wir heben einige wichtige Lehren im Bericht hervor. Erstens müssen wir sicherstellen, dass der Strom, der für die Herstellung und den Betrieb von Elektroautos verwendet wird, aus erneuerbaren Quellen stammt. Unser Bericht zeigt, dass es sich hierbei wirklich um den größten einzelnen Faktor handelt, der sich auf ihre Umwelt- und Gesundheitsbilanz auswirkt. Zweitens müssen wir dafür sorgen, dass diese Autos möglichst lange halten. Es ist entscheidend, aus jedem Elektroauto, das hergestellt wird, eine möglichst hohe Kilometerleistung herauszuholen. Wenn sie nur rund 70 000 Kilometer (km) gefahren und dann verschrottet werden, sieht ihre Gesamtumweltbilanz im Vergleich zu konventionellen Autos nicht so gut aus, weil für ihre Produktion zusätzliche Energie verbraucht wird – mehr als bei einem konventionellen Auto. Werden sie jedoch rund 150 000 km oder mehr gefahren, fällt der Vergleich eindeutig positiv für Elektroautos aus. Und zu guter Letzt, wenn ein Elektroauto verschrottet werden muss, müssen wir die verbleibenden Materialien optimal nutzen.
Es ist sehr wichtig festzuhalten, dass kein Auto jemals zu 100 % sauber sein wird. Die Einführung von Elektroautos ändert dies nicht. Was wir sagen ist: Wenn Sie wirklich ein Auto benutzen müssen, ist ein Elektroauto die bessere Wahl für die Umwelt. Öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen oder einfach zu Fuß zu gehen oder mit dem Fahrrad zu fahren, um zur Arbeit zu gelangen, wird jedoch immer viel besser für die Umwelt sein. Ein Auto bleibt ein Auto. Ersetzt man eine Art mit einer anderen, löst man damit keine Verkehrsprobleme wie Stau.
Elektromotoren sind einfach effizienter als Verbrennungsmotoren, d. h. es geht weniger Energie ungenutzt verloren. Insbesondere bei Fahrten in Städten verschwenden Elektrofahrzeuge weniger Energie. Außerdem werden schlichtweg keine Luftschadstoffe über den Auspuff ausgestoßen, wie etwa Stickoxide und Partikel. Es werden nach wie vor Partikel durch das Bremsen und die Reifenabnutzung freigesetzt, jedoch insgesamt weniger als bei einem Benzin- oder Dieselauto. Elektrofahrzeuge können auch den Lärmpegel senken. Insbesondere bei niedrigeren Geschwindigkeiten verursachen sie weniger Lärm als konventionelle Autos.
Für die Gesundheit ergibt sich der Hauptvorteil aus der besseren Luftqualität. Es wird immer noch eine gewisse Luftverschmutzung durch den Strom geben, der in Elektroautos fließt. Dieser stammt in der Regel jedoch von Kraftwerken, die über bessere Schadstoffkontrollen verfügen dürften, als ein konventionelles Auto, und sich normalerweise in größerer Entfernung zu dicht besiedelten Gebieten befinden.
Viele europäische Länder fördern die Nutzung von Elektrofahrzeugen, insbesondere Norwegen, das ehrgeizige Strategien eingeführt hat, um einen höheren Anteil von Elektroautos sowie eine gute Ladeinfrastruktur zu erreichen. Auch die Niederlande und das Vereinigte Königreich und Frankreich haben bereits ziemlich viel getan. Zusammengenommen ist die Europäische Union einer der weltweit führenden Akteure, neben den Vereinigten Staaten und China. Alle investieren erheblich in die Elektromobilität.
Bedenken, ob es entlang von Autobahnen oder auf Parkplätzen genügend Lademöglichkeiten gibt, ob die Stromnetze überlastet werden und ob hohe Stromkosten anfallen sind weit verbreitet. Derzeit gibt es sehr wenige Elektroautos auf der Straße. In einigen Städten mehr als in anderen, doch insgesamt waren nur etwa 1,5 % der im letzten Jahr in Europa verkauften Neuwagen Elektroautos (batterieelektrische und Plug-in-Hybridautos). Die Infrastruktur muss also im Zuge ihrer wachsenden Verbreitung sukzessive erweitert werden. In einigen größeren Städten ist die Infrastruktur bereits gut ausgebaut und die Zahl der öffentlich zugänglichen Ladestationen ist in den letzten Jahren rasant angestiegen.
Ja, die Stromrechnung wird höher ausfallen, aber der Betrieb eines Elektroautos wird weniger kosten als der Betrieb eines normalen Autos mit Benzin- oder Dieselantrieb. So lässt sich der hohe Kaufpreis von Elektroautos im Laufe der Zeit kompensieren.
Im EUA-Briefing „Electric vehicles and the energy sector – impacts on Europe‘s future emissions“ (Elektrofahrzeuge und der Energiesektor – Auswirkungen auf Europas künftige Emissionen) von 2016 wurden die Auswirkungen auf unsere Stromnetze beleuchtet. Angenommen, 80 % aller Autos wären im Jahr 2050 Elektroautos, dann würde der Stromverbrauch in der EU wahrscheinlich um rund 10 % steigen. Der Großteil des Strombedarfs würde nach wie vor auf die Industrie und die Privathaushalte entfallen. Mit einer steigenden Zahl von Ladestationen muss auch das Stromnetz angepasst werden. Dies stellt eine Herausforderung dar, aber in der EU wird dasselbe bereits für die Einspeisung von Energie aus erneuerbaren Quellen in das Netz getan.
Die EU hat in den letzten zehn Jahren Milliarden Euro in einschlägige Forschung gesteckt und drängt auf eine rasche Erweiterung der Ladeinfrastruktur. Darüber hinaus investiert sie viel in die Infrastruktur für alternative Kraftstoffe, darunter Lademöglichkeiten für Elektrofahrzeuge, insbesondere entlang der wichtigen europäischen Transitkorridore.
Die EU setzt sich auch für die Entwicklung der Batterieproduktion in Europa ein, da Batterien für Elektroautos derzeit hauptsächlich in Japan, China und Südkorea hergestellt werden. Und zu guter Letzt legt die EU gemeinsame Vorschriften und Normen für Elektrofahrzeuge und die Ladeinfrastruktur fest, damit man sich in Europa uneingeschränkt bewegen kann.
Andreas Unterstaller
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