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Press Release
Die fortdauernde und rasche Zersiedelung der Landschaft bedroht das Gleichgewicht Europas im Hinblick auf Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft, so ein heute von der
Europäischen Umweltagentur (EUA) in Kopenhagen veröffentlichter neuer Bericht.
Der Bericht mit dem Titel „Urban sprawl in Europe – the ignored challenge“ (Zersiedelung – die ignorierte Herausforderung in Europa) verdeutlicht, dass viele
Umweltprobleme in Europa durch das rasante Anwachsen städtischer Gebiete verursacht werden. Die globalisierte Wirtschaft, grenzüberschreitende Verkehrsnetze, weit
reichende gesellschaftliche, wirtschaftliche und demografische Veränderungen und Unterschiede in den einzelstaatlichen gesetzlichen Planungsvorgaben gehören zu den
wichtigsten Faktoren für die Veränderung der städtischen Umwelt. Europäische Vorgaben sind notwendig, um die Städteplanung koordinieren und überwachen, so der
Bericht.
,Zur Zersiedelung kommt es wenn die Rate der Flächenumwidmung die Rate des Bevölkerungswachstums übersteigt. Mehr als ein Viertel des Gebiets der Europäischen Union ist
bereits verstädtert, so der Bericht. Die Europäer leben länger und immer mehr von uns leben allein, was zu einem immer größeren Flächenbedarf führt. Wir reisen weiter und
konsumieren mehr. Zwischen 1990 und 2000 wurden in Europa mehr als 800 000 Hektar Fläche bebaut. Dies entspricht einer Fläche dreimal so groß wie Luxemburg. Hält
dieser Trend an, wird sich die städtisch genutzte Fläche in etwas mehr als einem Jahrhundert verdoppelt haben.
Das Wachstum der Städte erfordert eine verstärkte Energieversorgung, mehr Verkehrsinfrastruktur und es werden mehr Landflächen verbraucht. Dies führt zu Umweltschäden und
zur Erhöhung der Treibhausgasemissionen..Klimaveränderung, steigende,Luftverschmutzung sowie höhere Lärmbelastungen sind unter den Konsequenzen hervorzuheben. Im Ergebnis
wirkt sich die Zersiedelung direkt auf die Lebensqualität der Menschen in den Städten und im städtischen Umland aus.
„Die Zersiedelung ist eher Ausdruck sich verändernder Lebensstile und Konsummuster als Ausdruck einer wachsenden Bevölkerung. Mehr Land wird benötigt um den steigenden
Bedarf an Wohnraum, Lebensmitteln, Verkehrsmitteln und Reisemöglichkeiten zu decken. Landwirtschaftliche Flächen im städtischen Umland sind häufig zu äußerst niedrigen
Preisen zu haben; dies fördert die Zersiedelung angesichts des oben beschriebenen Bedarfs“, so Prof. Jacqueline McGlade, Exekutivdirektorin der EUA.
“Die Kohäsions- und Strukturfonds der EU sind wesentliche Faktoren für die gesellschaftliche Entwicklung Europas, gleichzeitig aber auch Hauptursachen für die in ganz
Europa stattfindende Zersiedelung. Die Auswirkungen der Finanzierungshilfen sind von besonderer Bedeutung zu einem Zeitpunkt, da die EU und ihre Mitgliedstaaten
ausarbeiten, wie die Mittel des nächsten EU-Haushalts verwendet werden sollen. Vor allem für die neuen Mitgliedstaaten wird sich die Situation dramatisch verändern.
Ihnen sollten politische Leitlinien an die Hand gegeben werden, um umweltpolitische Irrtümer zu vermeiden, zu denen ein plötzlicher Geldregen führen kann,“ sagte Prof.
McGlade.
Der Bericht enthält Fallstudien aus sieben europäischen Städten, anhand derer sowohl positive als auch negative Konzepte der Städteplanung in den vergangenen
50 Jahren veranschaulicht werden. Allerdings wird in dem Bericht auch betont, dass Zersiedelung kein lokales Phänomen ist, sondern nahezu alle europäischen Städte
betrifft. Der Bericht unterbreitet Vorschläge für politische Vorgaben und Maßnahmen, die der fortschreitenden Zunahme der Zersiedelung entgegenwirken können.
Hintergrundinformationen zum Bericht
Dieser Bericht wurde von der EUA und der Gemeinsamen Forschungsstelle (GFS) der Europäischen Kommission erstellt.
Über diesen Link gelangen Sie zum Bericht: Urban sprawl in Europe – the ignored
challenge
EEA Briefing 4/2006 - Zersiedelung in Europa
Die EUA hat ihren Sitz in Kopenhagen. Die Agentur hat sich zum Ziel gesetzt, durch die zeitnahe Übermittlung von zielgerichteten, einschlägigen und zuverlässigen Informationen an Entscheidungsträger und die Öffentlichkeit zu einer maßgeblichen und messbaren Verbesserung der Umwelt Europas beizutragen.
Brendan Killeen
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E-Mail: brendan.killeen@eea.europa.eu
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