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Das EUA-Briefing „Health impacts of air pollution in Europe“ (Gesundheitliche Folgen der Luftverschmutzung in Europa) enthält aktualisierte Schätzungen dazu, wie sich 2019 drei wichtige Schadstoffe – Feinstaub, Stickstoffdioxid, bodennahes Ozon – auf die Gesundheit der europäischen Bürgerinnen und Bürger ausgewirkt haben. In dem Briefing wird auch der potenzielle Nutzen einer Verbesserung der Luftqualität auf die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlenen neuen Richtwerte bewertet. Außerdem werden die Fortschritte im Hinblick auf das Ziel des Null-Schadstoff-Aktionsplans der EU, die Zahl der vorzeitigen Todesfälle durch Exposition gegenüber Feinstaub bis 2030 um mehr als 55 % zu senken, gemessen.
„Investitionen in sauberere Heizungen, Mobilität, Landwirtschaft und Industrie erhöhen die Gesundheit, Produktivität und Lebensqualität aller Europäer, insbesondere der schwächsten Bevölkerungsgruppen. Diese Investitionen retten Menschenleben und tragen auch dazu bei, Fortschritte in Richtung CO2-Neutralität und eine starke biologische Vielfalt zu beschleunigen“, so Hans Bruyninckx, Exekutivdirektor der EUA.
„Saubere Luft atmen zu können, sollte ein grundlegendes Menschenrecht sein. Sie ist eine notwendige Voraussetzung für gesunde und produktive Gesellschaften. Trotz der in den letzten Jahren erreichten Verbesserung der Luftqualität in unserer Region bleibt noch viel zu tun, um die in den neuen globalen Luftqualitätsleitlinien der WHO festgelegten Werte zu erreichen“, erklärte der WHO-Regionaldirektor für Europa., Dr. Hans Henri P. Kluge. „Bei der WHO begrüßen wir die Arbeit der EUA, die uns auf die vielen Menschenleben aufmerksam macht, die gerettet werden könnten, wenn die neuen Luftqualitätswerte erreicht würden, und die den politischen Entscheidungsträgern fundierte Belege dafür liefern, dass diese Gesundheitsbelastung dringend angegangen werden muss.“
Das Briefing der EUA wird kurz vor dem EU-Forum für saubere Luft veröffentlicht, das am 18./19. November stattfinden wird. Das Forum bringt Entscheidungsträger, Interessenträger und Sachverständige zusammen, um über die Entwicklung und Umsetzung wirksamer europäischer, nationaler und lokaler Luftqualitätspolitiken, -projekte und -programme zu reflektieren und über die laufende Revidierung der EU-Vorschriften, einschließlich ihrer engeren Angleichung an die WHO-Leitlinien zur Luftqualität, zu informieren.
Luftverschmutzung ist eine der Hauptursachen für vorzeitige Todesfälle und Krankheiten und das größte einzelne umweltbedingte Gesundheitsrisiko in Europa. Herzerkrankungen und Schlaganfälle sind die häufigsten Ursachen für vorzeitige Todesfälle, die der Luftverschmutzung zugeschrieben werden, gefolgt von Lungenerkrankungen und Lungenkrebs.
In den Luftqualitätsrichtlinien der EU sind Normen für die wichtigsten Luftschadstoffe festgelegt. Diese Werte berücksichtigen die WHO-Leitlinien von 2005 sowie Überlegungen zur technischen und wirtschaftlichen Durchführbarkeit zum Zeitpunkt ihrer Annahme.
Die zu Beginn des Herbstes veröffentlichten Daten der EUA zeigten, dass in den meisten europäischen Ländern die Luftverschmutzung nach wie vor über den gesetzlichen Grenzwerten der EU liegt.
Die WHO hat kürzlich neue globale Leitlinien für die Luftqualität zum Schutz der öffentlichen Gesundheit aufgestellt. Diese Leitlinien basieren auf einer systematischen Überprüfung der besten verfügbaren wissenschaftlichen Erkenntnisse über die Auswirkungen der Luftverschmutzung auf die menschliche Gesundheit, die zeigt, dass Luftschadstoffedie menschliche Gesundheit bereits in noch geringeren Konzentrationen beeinträchtigt als bisher angenommen.
Die Luftqualitätsnormen der EU sind ein wichtiges politisches Instrument, und die stärkere Angleichung dieser Normen an die Empfehlungen der WHO wäre ein wichtiger Schritt hin zu saubererer Luft für Europa in Verbindung mit verbesserten Maßnahmen zur Verringerung der Verschmutzung an den Quellen.
Die EUA-Bewertung des potenziellen Nutzens geht von einem Szenario aus, bei dem die Werte aller Gebiete in der EU-27, die 2019 über denen der Luftqualitätsleitlinie der WHO für Feinstaub lagen, stattdessen die Leitlinienwerte erreicht hätten, während in allen anderen Gebieten die gemessenen Konzentrationen im Jahr 2019 gleichgeblieben wären. Dieses Szenario und die entsprechenden Schätzungen stellen daher den minimalen potenziellen Nutzen dar, der sich aus der Verbesserung der Luftqualität ergibt, wobei eine Verringerung der vorzeitigen Todesfälle auch in Gebieten auftreten dürfte, in denen die Werte der Leitlinie bereits erreicht wurden, die aber wahrscheinlich auch von saubererer Luft in den umliegenden Gebieten profitieren würden.
Die EUA-Untersuchung von 2019 zu den gesundheitlichen Auswirkungen basierte auf den von der WHO 2013 empfohlenen Konzentrations-Wirkungs-Funktionen, um mit den eigenen Schätzungen der Vorjahre vergleichbar zu bleiben. Die EUA geht jedoch davon aus, dass sie ab nächstem Jahr ihre Untersuchung vollständig an die neue globale WHO- Luftqualitätsleitlinie angleichen wird.
Der Europäische Luftqualitätsindex zeigt Luftqualitätsdaten für Europa beinahe in Echtzeit, sodass Nutzer die örtliche Luftqualität an ihrem Wohnort oder auf ihren Reisen überprüfen können.
Das Viewer für Luftqualität in europäischen Städten vergleicht durchschnittliche Feinstaubwerte in 323 europäischen Städten während der letzten beiden Kalenderjahre.
Das nationale Datenschaubild für die Emissionen von Luftschadstoffen Viewer bietet Zugang zu den neuesten Daten zu Luftschadstoffemissionen, die von den EU-Mitgliedstaaten gemäß der Richtlinie über nationale Emissionshöchstmengen gemeldet werden.
Das Datencenter zur Luftverschmutzung bietet Zugang zu allen relevanten Daten der EUA zur Luftverschmutzung in Europa.
Die Luftverschmutzung: wie sie sich auf unsere Gesundheit auswirkt, zeigt, wie die Exposition gegenüber Feinstaub zu Krankheiten und vorzeitigen Todesfällen in Europa beiträgt und wie sich diese Belastung auf die europäische Gesellschaften insgesamt verteilt.
[1] Im Gegensatz zu früheren Bewertungen der EUA schließt diese Zahl das Vereinigte Königreich nicht ein.
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