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Leitartikel – Es ist an der Zeit, die Anstrengungen für ein nachhaltiges und widerstandsfähiges Europa zu forcieren

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Article Veröffentlicht 10.12.2024 Zuletzt geändert 10.12.2024
3 min read
Photo: © Ilona Sopuch, Well with Nature /EEA
Europas Wirtschaft und das Wohlergehen seiner Bürgerinnen und Bürger sind maßgeblich abhängig von einer gesunden und widerstandsfähigen natürlichen Umwelt, einem stabilen Klima und einer langfristig nachhaltigen Ressourcennutzung. Zu Beginn eines neuen politischen Zyklus’ bekräftigt die gewählte Präsidentin der Kommission in ihren politischen Leitlinien und Mandatsschreiben an die künftigen Kommissionsmitglieder erneut den Kurs in Richtung Nachhaltigkeit und legt zugleich einen zusätzlichen Schwerpunkt auf Wettbewerbsfähigkeit und Sicherheit, um Europas Widerstandsfähigkeit vor dem Hintergrund bestehender und zukünftiger Krisen zu stärken.

Dieses Produkt wurde mit Hilfe des Übersetzungszentrums für die Einrichtungen der EU übersetzt und dient lediglich der Übersichtlichkeit. Obwohl alles unternommen wurde, um Genauigkeit und Vollständigkeit zu gewährleisten, können wir dies nicht garantieren. Daher sollte die Übersetzung nicht für rechtliche oder amtliche Zwecke herangezogen werden. Der englische Originaltext ist als offizielle Version zu betrachten.

 

Blicken wir zurück auf die vergangenen fünf Jahre, wird  deutlich, wie schnell sich die Welt verändert hat. In wirtschaftlicher Hinsicht erleben wir – angetrieben von neuen Technologien wie künstlicher Intelligenz -  eine ganze Reihe tiefgreifender Transformationen, während wir uns  gleichzeitig   mit gestörten Lieferkettenund gestiegenen Lebenshaltungskosten konfrontiert sehen. Im politischen Alltag sind Sicherheitsbedenken – Cybersicherheit, Krieg, Energieversorgung und wirtschaftliche Stabilität – allgegenwärtig. Zudem machen wir uns in unserem täglichen Leben auch über unsere Gesundheit Gedanken: Sind unsere Lebensmittel sicher? Sind das Wasser, das wir trinken, und die Luft, die wir atmen, sauber und rein? Können unsere Gesundheitssysteme einen weiteren Schock, wie den der  jüngsten Pandemie,  verkraften?

Kaum ein Monat vergeht, ohne dass wir die Folgen des Klimawandels in ganz Europa direkt sehen und spüren können. Schlagzeilen und Beiträge in den sozialen Medien sind voll von Berichten über den Verlust von Leben, Lebensgrundlagen und Eigentum – ausgelöst durch klimabedingte Extremereignisse, wie den  jüngsten Flutkatastrophen in Mittel- und Osteuropa. In unseremkürzlich veröffentlichten “European Climate Risk Assessment” (Europäische Klimarisikobewertung) wird eines ganz deutlich: Europa ist nicht vorbereitet. Wir müssen jetzt handeln, indem wir die Emissionen rapide senken und robuste Anpassungsstrategien umsetzen, um  Klimarisiken zu reduzieren und unsere Bereitschaft für den Umgang mit eben jenen Risiken zu stärken.

Es ist kein Wunder, dass sich viele von uns Sorgen um die Zukunft machen. Doch wir haben viele Entscheidungen zu treffen – Entscheidungen, mit denen wir unsere gemeinsame Zukunft gestalten können und werden.

 

Politische Prioritäten für Europa

Alle fünf Jahre können die Bürgerinnen und Bürger im Rahmen der Europawahl  ihren Sorgen und Bedenken eine Stimme geben und die künftigen Prioritäten der Europäischen Union mitgestalten. Im vergangenen Juni haben die Europäerinnen und Europäer erneut von ihrem Mitspracherecht Gebrauch gemacht und ihre Stimmen abgegeben. Als Reaktion auf die Ergebnisse der Europawahl legte die gewählte Präsidentin der Kommission, Ursula von der Leyen, im Juli ihre politischen Leitlinien vor, in denen sie die Prioritäten für die nächste Europäische Kommission 2024-2029 präsentiert.

Vor dem Hintergrund der kurz- und langfristigen Herausforderungen, mit denen sich Europa konfrontiert sieht, wird in den Leitlinien erneut bekräftigt, dass es notwendig ist, weiterhin mit Hochdruck auf das Erreichen der Ziele des europäischen Grünen Deals hinzuarbeiten und zudem ein größeres Augenmerk auf Themen der Wettbewerbsfähigkeit und Sicherheit zu legen.

 

Investitionen und Politikabstimmung

Wie kann Europa in einer von Krisen geprägten Welt in Sachen Nachhaltigkeit auf Kurs bleiben? Wie können wir an unseren umwelt- und klimapolitischen Prioritäten festhalten und gleichzeitig andere dringliche Themen wie Sicherheit, Wettbewerbsfähigkeit und Gerechtigkeit  im Blick behalten? Das sind genau die Fragen, mit denen wir uns in unserem Anfang Juli veröffentlichten Bericht „Europe’s Sustainability Transitions Outlook“ (Europas Übergang zur Nachhaltigkeit – Ein Ausblick) beschäftigen. Im Rahmen des Berichts wird dabei unter anderem  eine effizientere Abstimmung von öffentlicher und privater Finanzierung gefordert sowie die Notwendigkeit unterstrichen, Europas wirtschaftliche, soziale und sicherheitspolitische Strategien noch stärker an bestehende  klima- und umweltpolitische Ziele anzupassen.

In den Worten Ursula von der Leyens, wird die nächste Kommission „eine Kommission der Investitionen“ sein. Dieser Schwerpunkt auf Investitionen wird auch im Draghi-Bericht nachdrücklich bekräftigt. Dabei ist eines klar: öffentliche Finanzierungsmittel allein werden hierbei lange nicht ausreichen. Um der Vielzahl an Herausforderungen begegnen und den angestrebten Zielen gerecht werden zu können, sind überdies auch private Investitionen von wesentlicher Bedeutung.

Die politische Angleichung, die wir in unserem oben genannten Bericht zu nachhaltigen Transformationen gefordert haben, spiegelt sich bereits in den miteinander verflochtenen Portfolios und Prioritäten wider, die in den Mandatsschreiben an die designierten Kommissionsmitglieder dargelegt wurden. Von einer sauberen Industriepolitik bis hin zur Dekarbonisierung und Energiewende, von einer Kreislaufwirtschaft bis hin zu einem gerechten Übergang und erschwinglichem und nachhaltigem Wohnraum - die Verteilung der Zuständigkeiten unterstreicht, wie wichtig es ist, über alle Politikbereiche hinweg Kohärenz zu gewährleisten.

 

Bereitstellung von Wissen für praktische Maßnahmen

Als Europäische Umweltagentur (EUA) haben wir die Aufgabe, politische Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger sowie die Bürgerinnen und Bürger über die Herausforderungen, mit denen sich Europa in den Bereichen Umwelt und Klima konfrontiert sieht, zu informieren und sie dabei zu unterstützen, auf der Grundlage verlässlicher Daten fundierte Entscheidungen zu treffen. In diesem neuen politischen Zyklus werden wir die Fortschritte, die Europa mit Blick auf die Ziele des europäischen Grünen Deals macht, weiterhin genauestensüberwachen, analysieren, was am besten funktioniert und Europa dabei unterstützen, seinen Kurs gegebenenfalls anzupassen. Europa hat bereits in vielen Bereichen erhebliche Fortschritte erzielt und auch  die Umsetzung bestehender Strategien wird  beim Erreichen weiterer Fortschritte eine Schlüsselrolle spielen.

Gemeinsam mit unseren Wissenspartnern, darunter Eionet, werden wir dabei auch in Zukunft Spitzenforschung miteinbeziehen, Innovationen in den Bereichen der Datenerhebung und -analyse fördern und unsere Erkenntnisse auf eine Art und Weise kommunizieren, die zum Handeln inspiriert.

Die Entscheidungen, die wir jetzt treffen, werden Europas Zukunft bestimmen. Nur wenn wir auf Kurs bleiben und mutig handeln, können wir die verbleibende Strecke gehen und gemeinsam unser anvisiertes Ziel erreichen: ein nachhaltiges, widerstandsfähiges Europa.

Leena Ylä-Mononen
Exekutiv direktorin, Europäische Umweltagentur

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