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Interview – Bewertung und Bewältigung der Klimarisiken in Europa

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Article Veröffentlicht 11.07.2024 Zuletzt geändert 11.07.2024
5 min read
Photo: © Igor Popovic, Climate Change PIX/EEA
Die EUA hat kürzlich die Europäische Klimarisikobewertung (EUCRA) veröffentlicht, einen wichtigen Bericht, der Europa dabei helfen soll, die zunehmenden Risiken des Klimawandels zu bewältigen. Wir haben unsere Kolleginnen und Kollegen Julie Berckmans, Marianne Dons Tychsen und Hans-Martin Füssel befragt, die in den vergangenen zwei Jahren intensiv an dem Bericht gearbeitet haben.

This product has been translated for convenience purposes only, using the services of the Centre of Translation for the bodies of the EU. While every effort has been made to ensure accuracy and completeness, we cannot guarantee it. Therefore, it should not be relied upon for legal or official purposes. The original English text should be considered the official version.

 

Worum handelt es sich bei dem EUCRA-Bericht?


Marianne Dons Tychsen
Sachverständige – Kommunikation für die europäische Klimarisikobewertung

Marianne: EUCRA ist die erste europaweite Bewertung der Risiken des Klimawandels, die den Kontinent betreffen. Der Bericht stützt sich weitgehend auf vorhandene wissenschaftliche Erkenntnisse, darunter die Bewertungsberichte des Zwischenstaatlichen Ausschusses für Klimaänderungen (IPCC), sowie auf einschlägige Erkenntnisse der Gemeinsamen Forschungsstelle und des Copernicus-Dienstes zur Überwachung des Klimawandels.

 

Was ist neu und einzigartig an dem Bericht?


Julie Berckmans
Sachverständige – Europäische Klimarisikobewertung

Julie: Im Vergleich zu anderen Berichten weist EUCRA mehrere neue Merkmale auf, wie z. B. eine systematische Bewertung einer großen Anzahl von Klimarisiken für Europa, die von einem unabhängigen Risikobewertungsgremium unterstützt wird und den Schwerpunkt stärker auf erschwerende Risiken, Risikokaskaden, branchen- und grenzüberschreitende Risiken sowie nichtklimatische Risikofaktoren legt.

Der Bericht berücksichtigt auch ausdrücklich die Verteilungsgerechtigkeit im Zusammenhang mit den Auswirkungen des Klimawandels und der Anpassung an diesen. Für jedes der 36 wichtigsten Klimarisiken, die im Rahmen des EUCRA bewertet wurden, haben wir uns zudem bemüht, die Risikoeigenverantwortung und Dringlichkeit für Maßnahmen zu ermitteln. Außerdem haben wir während des gesamten Bewertungsverfahrens ein breites Spektrum von Interessenträgern konsultiert, darunter eine spezielle Arbeitsgruppe der Kommission, in der mehr als 20 Generaldirektionen vertreten waren. 

 

Was war Ihre Rolle in dem Projekt?


Hans-Martin Füssel
Sachverständiger – Anpassung an den Klimawandel

Julie: Ich begann bei der EUA im August 2022, wenige Monate nach dem Start des EUCRA-Projekts. Ich war Teil des Kernteams, das das Projekt koordinierte. Es ist schwierig, die Komplexität der Koordinierung dieses Projekts zu beschreiben; es waren etwa 100 Autoren beteiligt, die zum Teil aus dem Europäischen Themenzentrum für die Anpassung an den Klimawandel und dem LULUCF-Sektor und zum Teil aus der Gemeinsamen Forschungsstelle der Europäischen Kommission und anderen Organisationen kamen, und es waren viele Interaktionen mit Interessenträgern erforderlich.

Hans-Martin: Ich war seit den ersten Kontakten mit der Europäischen Kommission Anfang 2022 in das EUCRA-Projekt eingebunden. Die ursprüngliche Idee für EUCRA war ein wissenschaftliches Buch, das von Sachverständigen auf dem Gebiet verfasst werden sollte. Ich habe von Anfang an einen Ansatz mit einer viel stärkeren Einbeziehung der Interessenträger vorgeschlagen, um den Bericht für politische Entscheidungsträger relevant und nützlich zu machen.

Seitdem habe ich sowohl die Freude an der Fertigstellung als auch die damit verbundenen Enttäuschungen erlebt. Die große Resonanz in den Medien und bei politischen Interessenträgern auf höchster Ebene nach der Veröffentlichung des Berichts zeigt jedoch, dass sich unsere Bemühungen gelohnt haben. 

Marianne: Ich freue mich auch sehr, dass ich schon fast von Beginn an Teil des EUCRA-Kernteams war. Meine Aufgabe bestand darin, die Kommunikationsaspekte von EUCRA zu planen, was die Koordinierung mit unseren externen Partnernsowie die Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen der EUA umfasste, die für verschiedene Aspekte der allgemeinen Kommunikation und auch für die Erstellung des Berichts zuständig waren. Diesbezüglich schätzen wir auch die großartige Zusammenarbeit, die wir mit unserem EUA-Team in Brüssel hatten.


Was war sonst noch mit der Kommunikationsplanung von EUCRA verbunden?

Marianne: Einer der wichtigsten Aspekte war der Kontakt mit unseren Interessenträgern – sowohl mit denjenigen, die an der Bewertung beteiligt waren, als auch mit denjenigen, von denen wir hoffen, dass sie den Bericht nutzen werden. Ein weiterer Bereich, dem wir viel Aufmerksamkeit gewidmet haben, waren das Schreiben und die visuelle Gestaltung, und unsere Kolleginnen und Kollegen haben hervorragende Arbeit geleistet, um den Inhalt sehr ansprechend und klar zu gestalten.

Kurz vor der Veröffentlichung verlagerte sich der Schwerpunkt natürlich auf die Öffentlichkeitsarbeit und die Sicherstellung, dass der Bericht von den Medien und anderen, breiteren Zielgruppen gut aufgenommen wird. Alles in allem war es eine spannende Arbeit, und es ist schön zu sehen, wie viel Aufmerksamkeit der Bericht jetzt bekommt.

 

Wie wurde der Bericht aufgenommen?

Hans-Martin: EUCRA hat bereits Entscheidungsträger auf verschiedenen Ebenen daran zu erinnert, dass eine proaktive Anpassung an den Klimawandel nicht nur etwas für weit entfernte Regionen ist, sondern auch eine Notwendigkeit in Europa. Die ständigen neuen Temperaturrekorde und katastrophalen Extremwetterereignisse in Europa in den letzten Jahren trugen dazu bei, dass die Botschaft angekommen ist. Das große Medieninteresse in vielen Ländern hat das Thema der Klimarisiken und der Anpassung auch den europäischen Bürgerinnen und Bürgern nahegebracht, die bald ein neues Europäisches Parlament wählen werden.

Wir haben bereits zahlreiche Einladungen erhalten, um die EUCRA-Ergebnisse vorzustellen, von Ministertreffen bis hin zu Arbeitsgruppen des Rates sowie von Zentralbanken bis hin zu nationalen Umweltagenturen und Risikobewertungszentren. Bei diesen Gelegenheiten können wir weitere relevante Erkenntnisse präsentieren, die über EUCRA hinausgehen, darunter auch Erkenntnisse aus anderen Berichten der EUA, Climate-ADAPT und dem Europäischen Klima- und Gesundheitsobservatorium.

 

Was erhoffen Sie sich als Ergebnis dieser Arbeit?

Julie: Letztendlich hoffe ich, dass sowohl der EUCRA-Bericht selbst als auch der Prozess, der dahin geführt hat, dazu beitragen werden, Europa widerstandsfähiger gegen die Risiken des Klimawandels zu machen, und zwar auch im Kontext anderer umwelt- und sozialpolitischer Ziele.

Hans-Martin: Ich hoffe auch, dass die Ergebnisse von EUCRA die Anpassungsagenda der neuen Kommission stärken können und dass sie für die Festlegung von Prioritäten sowohl in Bezug auf Sektoren und gefährdete Systeme als auch in Bezug auf geografische Gebiete nützlich sind. Ein erster Schritt wurde bereits unternommen, als die Kommission eine Mitteilung zu Klimarisiken und ‑resilienz annahm und das Europäische Parlament eine Plenardebatte über EUCRA abhielt, beide nur einen Tag nach der Veröffentlichung des EUCRA-Berichts.

 

Inwieweit wird sich die EUA in naher Zukunft mit diesem Thema befassen?

Hans-Martin: Die EUA wird im nächsten Monat weitere wichtige Erkenntnisse zur Anpassung an den Klimawandel veröffentlichen, unter anderem zur Anpassung in Städten sowie zu Klimawandel und Gesundheit, wobei der Schwerpunkt auf Wasser liegen wird. Natürlich denken wir auch über eine zweite Auflage von EUCRA nach. In den kommenden Wochen und Monaten werden wir uns jedoch darauf konzentrieren, die Ergebnisse des EUCRA-Berichts einem breiten Spektrum von Interessenträgern nahezubringen.

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