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Press Release
Beim Wasser leben wir über unserer Verhältnisse. Als kurzfristige Lösung für die Wasserknappheit haben wir immer größere Wassermengen aus unseren Oberflächen- und Grundwasserreservoirs entnommen. Raubbau ist jedoch keine nachhaltige Wirtschaftsweise. Der Raubbau an unseren Wasserressourcen hat gravierende Auswirkungen auf die Qualität und Quantität des verbleibenden Wassers sowie auf die Ökosysteme, die von diesem Wasser abhängen. Wir müssen die Nachfrage drosseln, die Entnahmemengen auf ein Minimum reduzieren und die Effizienz der Wassernutzung verbessern.
Prof. Jaqueline McGlade, Verwaltungsdirektorin der EUA
Der EUA-Bericht „Water resources across Europe – confronting water scarcity and drought“ (Wasserressourcen in Europa – gegen Wasserknappheit und Dürre) hebt hervor, dass, während sich das südliche Europa weiterhin größten Problemen durch Wasserknappheit gegenübersieht, auch in Teilen Nordeuropas der Wasserstress zunimmt. Außerdem werde die Klimaveränderung dazu führen, dass die Schwere und Häufigkeit von Dürren in Zukunft zunehmen und sich der Wasserstress – insbesondere in den Sommermonaten – verschärfen wird.
Prof. Jaqueline McGlade, Verwaltungsdirektorin der EUA: „Beim Wasser leben wir über unserer Verhältnisse. Als kurzfristige Lösung für die Wasserknappheit haben wir immer größere Wassermengen aus unseren Oberflächen- und Grundwasserreservoirs entnommen. Raubbau ist jedoch keine nachhaltige Wirtschaftsweise. Der Raubbau an unseren Wasserressourcen hat gravierende Auswirkungen auf die Qualität und Quantität des verbleibenden Wassers sowie auf die Ökosysteme, die von diesem Wasser abhängen. Wir müssen die Nachfrage drosseln, die Entnahmemengen auf ein Minimum reduzieren und die Effizienz der Wassernutzung verbessern.“
Wird der Managementfokus von der Erhöhung der Entnahmemengen auf die Minimierung der Nachfrage verlagert, so müssen verschiedene Strategien und Verfahren einbezogen werden:
In Europa werden insgesamt betrachtet 44 % des entnommenen Wassers für die Energieerzeugung, 24 % für die Landwirtschaft, 21 % für die öffentliche Wasserversorgung und 11 % für die Industrie verwendet. Diese Zahlen sagen jedoch nichts über die erheblichen Unterschiede des Wasserverbrauchs in den einzelnen Sektoren der verschiedenen Teile Europas aus. Im südlichen Europa werden zum Beispiel 60 % des gesamten entnommenen Wassers von der Landwirtschaft verbraucht – in einigen Gebieten sogar bis zu 80 %.
81 % des gesamten entnommenen Süßwassers in Europa stammen aus Oberflächengewässern wie Seen und Flüssen, die somit die Hauptwasserquellen für Industrie, Energie und Landwirtschaft sind. Dagegen nutzt die öffentliche Wasserversorgung aus Qualitätsgründen hauptsächlich Grundwasser. Fast das gesamte Wasser, das zur Gewinnung von Energie eingesetzt wird, wird wieder in die Gewässer zurückgeleitet, während dies beim Hauptteil des Wassers, das für landwirtschaftliche Zwecke entnommen wird, nicht der Fall ist.
Entsalzung wird immer mehr zu einer Alternative zu konventionellen Wasserressourcen, insbesondere in den Regionen Europas, in denen der Wasserstress am größten ist. Zur Beurteilung der Gesamtauswirkungen der Entsalzung auf die Umwelt müssen jedoch auch der hohe Energieverbrauch der Entsalzung und die bei der Entsalzung entstehende Sole berücksichtigt werden.
Der genannte Bericht kann im Internet unter der Adresse http://www.eea.europa.eu/publications/water-resources-across-europe eingesehen werden.
Der Bericht wird der Presse anlässlich des 5. Weltwasserforums in Istanbul vorgestellt: http://worldwaterforum5.org/
Über die Europäische Umweltagentur (EUA)
Die EUA hat ihren Sitz in Kopenhagen. Die Agentur hat sich zum Ziel gesetzt, durch die zeitnahe Übermittlung von zielgerichteten, wichtigen und zuverlässigen Informationen an Entscheidungsträger und die Öffentlichkeit zu einer maßgeblichen und messbaren Verbesserung der Umwelt Europas beizutragen.
Für Medienanfragen wenden Sie sich bitte an:
Gülçin Karadeniz,
Pressereferentin
gulcin.karadeniz at eea.europa.eu
Mobil: +45 23 68 36 53
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