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Investitionen über 40 Jahre haben Badegewässer in Europa verbessert

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Press Release Veröffentlicht 20.05.2016 Zuletzt geändert 19.05.2017
Photo: © Peter Kristensen
Die Anstrengungen der Europäischen Union für saubere und gesunde Badegewässer haben vor 40 Jahren mit der Annahme der ersten Badegewässerrichtlinie begonnen. Der heute veröffentlichte jährliche Bericht über die Qualität der Badegewässer belegt den Wert der Rechtsvorschriften und der jahrelangen Investitionen in die Wasserinfrastruktur und andere Maßnahmen zur Verminderung der Verschmutzung. Er zeigt, dass sich die Qualität der Badegewässer im Laufe der Zeit kontinuierlich verbessert hat: in der Folge haben 96 % der überwachten Badegebiete in der Europäischen Union 2015 die Mindestanforderungen an die Wasserqualität erfüllt.

Unsere Bewertung zeigt, dass die Gewässerqualität über die Jahre erheblich gestiegen ist. Mehr und mehr Badegewässer erfüllen nicht nur die Mindestanforderungen, sondern genügen höchsten Ansprüchen. In einigen Städten können die Menschen sogar ein Bad in öffentlichen Hafenschwimmbädern genießen.

Hans Bruyninckx, Exekutivdirektor der EUA

Der jährliche Bericht der Europäischen Umweltagentur (EUA) und der Europäischen Kommission über die Qualität der Badegewässer enthält eine Bewertung der Badegewässerqualität im Jahr 2015 und gibt Aufschluss darüber, wo diese im Jahr 2016 voraussichtlich gut sein wird.

In dem Bericht sind die Analysen von in über 21 000 Küsten- und Binnenbadeorten in der EU, der Schweiz und Albanien entnommenen Wasserproben zusammengefasst, die aufzeigen, ob die Gewässer Fäkalverschmutzungen durch Abwässer oder tierische Exkremente aufweisen.

Während 96 % der Badeorte die Mindestanforderungen erfüllten, wurden über 84 % sogar als „ausgezeichnet“ eingestuft. Mehrere große touristische Gebiete und Städte wie Blackpool, Kopenhagen und München profitieren nun auch zunehmend von Investitionen in eine bessere Kanalisation, die zu saubereren Badegewässern in Hafengebieten, entlang innerstädtischer Flüsse und an nahe gelegenen Stränden führt.

Karmenu Vella, für Umwelt, Meerespolitik und Fischerei zuständiges Mitglied der Europäischen Kommission, erklärte: „96 % der Europäischen Badegewässer sind von hinreichender Qualität, 84 % genügen höchsten Ansprüchen. Dies ist das Ergebnis von Investitionen in die Wasser- und die Abwasserinfrastruktur über einen Zeitraum von 40 Jahren. Es ist ein Zeichen dafür, dass die EU-Rechtsvorschriften gut funktionieren. Außerdem ist es der perfekte Beweis dafür, dass ein sehr gut entwickelter Wirtschaftsraum wie der unsere ebenso hoch entwickelten Umweltstandards entsprechen kann.“

Hans Bruyninckx, Exekutivdirektor der EUA, sagte: „Unsere Bewertung zeigt, dass die Gewässerqualität über die Jahre erheblich gestiegen ist. Mehr und mehr Badegewässer erfüllen nicht nur die Mindestanforderungen, sondern genügen höchsten Ansprüchen. In einigen Städten können die Menschen sogar ein Bad in öffentlichen Hafenschwimmbädern genießen.“

Insgesamt hat sich die Qualität der Badegewässer im Laufe der Zeit verbessert. 1991 entsprachen 56 % der Badegewässer den höchsten Standards. Anhand der Daten von fast 9 600 Badegewässern, die seitdem jährlich überwacht werden, stieg dieser Anteil 2015 auf 87 %.

Weitere wesentliche Ergebnisse

  • Über 90 % der Badegebiete in acht Mitgliedstaaten erhielten im Jahr 2015 die Note „ausgezeichnet“: Luxemburg (alle 11 Badegebiete, für die Berichte vorliegen), Zypern (99,1 % der Badegebiete), Malta (97,7 %), Griechenland (97,2 %), Kroatien (94,2 %), Italien (90,6 %), Deutschland (90,3 %) und Österreich (90,2 %).
  • In ganz Europa wurde im Jahr 2015 nur 385 Badegebieten eine schlechte Badegewässerqualität attestiert. Der Anteil der Gebiete mit Note „mangelhaft“ fiel von 1,9 % im Jahr 2014 auf 1,6 % im Jahr 2015.
  • Die höchste Zahl der Badegebiete mit schlechter Wasserqualität ist in Italien (95 Badegebiete, 1,7 %), Frankreich (95 Badegebiete, 2,8 %) und Spanien (58 Badegebiete, 2,6 %) zu verzeichnen.
  • Der Anteil der Gebiete mit ausgezeichneter Wasserqualität stieg von 78 % im Jahr 2011 auf 84 % im Jahr 2015.

Hintergrund

Bei Freizeitaktivitäten wie etwa Schwimmen gibt eine Verunreinigung mit Fäkalien Grund zur Besorgnis um die Gesundheit der Bevölkerung. Das Baden an verunreinigten Stränden oder Badeseen kann zu Erkrankungen führen. Die größten Verschmutzungsquellen sind Abwässer und Wasser von landwirtschaftlichen Betrieben und landwirtschaftlichen Nutzflächen. Diese Verschmutzung nimmt bei schweren Regenfällen und Überschwemmungen aufgrund von überlaufenden Abwasserkanälen und Drainagewasser, das in Flüsse und Seen gespült wird, zu. Vor 40 Jahren wurden auf unkontrollierte Weise in viele europäische Gewässer große Mengen unbehandelter oder nur teilweise behandelter Abwässer abgeleitet.

In der Badesaison 2015 haben erstmals alle EU-Mitgliedstaaten ihre Badegebiete gemäß den Bestimmungen der überarbeiteten Badegewässerrichtlinie (2006/7/EG) der EU überwacht. In der Richtlinie ist festgelegt, wann die Qualität von Badegewässern entsprechend der nachgewiesenen Menge von Fäkalbakterien als „ausgezeichnet“, „gut“, „ausreichend“ oder „mangelhaft“ einzustufen ist.

Die Ergebnisse des Berichts werden außerdem als Teil des diesjährigen Gesamtthemas „Investitionen in eine grünere Zukunft“ im Mittelpunkt der Grünen Woche der EU – #EUGreenWeek – vom 30. Mai bis 3. Juni 2016 stehen.

Weitere Informationen

Zusammen mit dem Bericht hat die EUA eine interaktive Karte veröffentlicht, die die Ergebnisse für jeden Badeort zeigt. Zusätzliche Informationen, wie etwa die Länderberichte und die Badegewässerrichtlinie, sind auf den Internetseiten der EUA oder der Europäischen Kommission über Badegewässer abrufbar.

 

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