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Kaum etwas ist so lästig wie Lärm. Flugzeuge, Autohupen oder Müllwagen können den Stresspegel bei jedem Menschen in die Höhe treiben. Insbesondere nachts hätten die meisten Menschen gerne ihre Ruhe und wollen gut schlafen.
Besonders wenn Sie in einer Stadt leben, gehört jedoch Lärm möglicherweise zu Ihrem Alltag. Viele europäische Bürger und Bürgerinnen müssen mit anhaltendem Umgebungslärm leben, der sich negativ auf ihre Gesundheit auswirkt.
Straßenverkehrslärm ist in Europa ein besonders gravierendes Problem, das die Gesundheit und das Wohlbefinden eines von fünf Menschen in Europa beeinträchtigt. Dauernder Verkehrslärm ist mehr als nur ein Ärgernis. Er kann gravierende gesundheitliche Folgen haben, wie koronare Herzerkrankungen, Fettleibigkeit und Diabetes.
Obwohl auf europäischer Ebene Anstrengungen zur Bekämpfung der Lärmbelastung, einschließlich der Überwachung des Lärmpegels, unternommen wurden, wurden insgesamt nur schleppende Fortschritte erzielt.
Die EUA schätzt in ihrer jüngsten Analyse zur Null-Schadstoff-Überwachung, dass in der EU mindestens 18 Millionen Menschen stark von dauerhafter Lärmbelastung durch Verkehr betroffen sind und 5 Millionen Menschen deswegen unter massiven Schlafstörungen leiden. Darüber hinaus wird geschätzt, dass dauerhafte Lärmbelastung in Europa jedes Jahr 41 000 neue Fälle von Herzerkrankungen und 11 000 vorzeitige Todesfälle verursacht.
Diese Zahlen sind jedoch wahrscheinlich zu niedrig angesetzt. Die von den EU-Mitgliedstaaten zur Verfügung gestellten Daten decken weder alle städtischen Gebiete, Straßen, Eisenbahnstrecken und Flughäfen noch alle Lärmquellen ab.
Die EU ergreift weitere Maßnahmen zur Bekämpfung von Lärm. Eines der Hauptziele des Null-Schadstoff-Aktionsplans der Europäischen Kommission ist, die Zahl der durch Verkehrslärm chronisch beeinträchtigten Menschen bis 2030 gegenüber 2017 um 30 % zu senken.
Um dies zu erreichen, müsste die Zahl der hochgradig belasteten Menschen in der EU um 5,3 Millionen sinken. Dies dürfte jedoch eine Herausforderung darstellen, nachdem die Gesamtzahl der Menschen, die schädlichen Lärmpegeln ausgesetzt sind, in den letzten zehn Jahren stabil geblieben ist. Der kürzlich veröffentlichte Bericht über die Umsetzung der Richtlinie über Umgebungslärm stellt ebenfalls fest, dass das Null-Schadstoff-Ziel bei Lärm mehr Maßnahmen auf lokaler, nationaler und EU-Ebene erfordern wird.
Zugleich haben die lokalen und nationalen Behörden bereits viele Maßnahmen zur Lärmminderung und zur Lärmbekämpfung ergriffen. Einige Beispiele sind die Ersetzung älterer gepflasterter Straßen durch glatteren, geräuscharmen Asphalt, die Senkung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit, die Neugestaltung von Fahrwegen und die Nachrüstung von Zügen mit geräuscharmen Bremsen.
Um das Null-Schadstoff-Ziel zu erreichen, ist es wichtig, den Lärm an seiner Quelle zu bekämpfen. Dazu gehört die Verringerung des Lärms durch Fahrzeuge und Reifen, das Glätten von Schienen beim Schienenverkehr oder die Verbesserung der Abläufe bei Landung und Start von Flugzeugen.
Einzelmaßnahmen werden nicht ausreichen: Es bedarf auch einer besseren Stadt- und Verkehrsplanung und einer deutlichen Reduzierung des Straßenverkehrs in den Städten. Maßnahmen zur Sensibilisierung und die Förderung geräuschärmerer Mobilität wie Radfahren oder Zufußgehen können ebenfalls hilfreich sein.
Viele Städte und Regionen haben auch sogenannte Ruhezonen eingerichtet, bei denen es sich zumeist um Parks und andere Grünflächen handelt, in denen Menschen dem Stadtlärm entfliehen können. Im EUA-Lärmbericht 2020 wird festgestellt, dass mehr getan werden muss, um ruhige Gebiete außerhalb der Stadt zu schaffen und zu schützen und den Zugang der Menschen zu Ruhebereichenin der Stadt zu verbessern.
Quelle: Auf der Grundlage von Abbildung 1 im EUA-Briefing „Ausblick 2030 – Lässt sich die Zahl der durch Verkehrslärm beeinträchtigten Menschen um 30 % senken?“
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