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Press Release
Die Auswertung zeigt, dass wir die Verbindung zwischen Politik und Informationen weiterhin stärken müssen. Dies funktioniert in beide Richtungen – die Entscheidungsträger sollten die Fülle an aktuell verfügbaren Umweltinformationen besser nutzen; gleichzeitig sollten Umweltprüfungen so politikrelevant wie nur möglich ausgerichtet werden.
Professorin Jacqueline McGlade, Exekutivdirektorin der Europäischen Umweltagentur
Auf der Ministerkonferenz treffen sich Delegierte aus 53 Ländern aus ganz Europa sowie den Vereinigten Staaten, Kanada und Israel. Die Konferenz konzentriert sich auf die Herausforderungen beim Wasserschutz und den damit zusammenhängenden Ökosystemen sowie auf mögliche Wege in eine grüne Wirtschaft. Sie wird von der UN-Wirtschaftskommission für Europa (UN-ECE) in Zusammenarbeit mit der Regierung von Kasachstan organisiert.
Zur Unterstützung der Konferenz wurde die EUA gebeten, einen Bericht mit dem Titel „Europas Umwelt – eine Auswertung von Lageberichten“ zu erstellen. Dieser Bericht ist eine umfassende Übersicht der verfügbaren Quellen europäischer Umweltinformationen, die im direkten Bezug zum Schwerpunkt der Konferenz stehen. Bei der Erstellung haben Sachverständige über 1000 Berichte gesichtet und mehr als die Hälfte davon im Detail geprüft. Dieser Bericht, der mit der Unterstützung des Lenkungsausschusses für Umweltprüfungen der UN-ECE erstellt wurde, wird ergänzt durch eine Reihe regionaler Berichte, die sich auf bestimmte Unterregionen in ganz Europa konzentrieren.
Prof. Jacqueline McGlade, Exekutivdirektorin der EUA: „Die Auswertung zeigt, dass wir die Verbindung zwischen Politik und Informationen weiterhin stärken müssen. Dies funktioniert in beide Richtungen – die Entscheidungsträger sollten die Fülle an aktuell verfügbaren Umweltinformationen besser nutzen; gleichzeitig sollten Umweltprüfungen so politikrelevant wie nur möglich ausgerichtet werden.“
„Um die soziale und wirtschaftliche Entwicklung in ganz Europa zu fördern, müssen wir unsere Wirtschaft umweltverträglicher machen – dies bedeutet ein gerechtes Management beschränkter Ressourcen, ohne die wesentlichen Ökosystemfunktionen zu beeinträchtigen. Unsere Fähigkeit, diese Herausforderung als Gesellschaft erfolgreich zu meistern, ist abhängig vom Zugang zu relevanten, zuverlässigen und legitimen Umweltinformationen und Lageberichten aus dem gesamten europäischen Raum.“
Der Auswertungsbericht konzentriert sich auf die Themen Wasser und wasserabhängige Ökosysteme sowie auf die umweltverträgliche Gestaltung der Wirtschaft. Der Bericht schließt mit einer Reihe von Empfehlungen, bei denen die Erweiterung der Wissensbasis für die Prozesse der Entscheidungsfindung, die Verbesserung der Prüfinstrumente und ein umfassenderer Informationsaustausch sowohl europa- als auch weltweit im Mittelpunkt stehen.
Er belegt ebenfalls die Vorteile eines „Verfahrens zur regelmäßigen Umwelt-Berichterstattung“ auf Grundlage des Gemeinsamen Umweltinformationssystems (SEIS). SEIS ist eine Initiative zur Zusammenarbeit der Europäischen Kommission, der EUA und ihrer Mitgliedsländer sowie der kooperierenden Länder. Diese Vorgehensweise würde zur Straffung und Verbesserung der bestehenden Informationssysteme führen, während die Informationen den Entscheidungsträgern und der Öffentlichkeit in ganz Europa zur Verfügung gestellt werden. Basierend auf den Ergebnissen des Auswertungsberichts wird erwartet, dass die Minister in Astana beschließen, ein Verfahren zur regelmäßigen Umweltprüfung einzuführen und ein europaweites SEIS zu entwickeln.
Ein nachhaltiges Management von Wasser und wasserabhängigen Ökosystemen ist für ganz Europa von größter Bedeutung. Einerseits hat sich die Trockenheit in Südeuropa und Zentralasien in den letzten Jahren verstärkt, andererseits forderten Überschwemmungen eine steigende Zahl von Menschenleben und verursachten wirtschaftliche Schäden. Sauberes Wasser ist ebenfalls ein Problem – nach Schätzungen leben 120 Mio. Menschen in Europa ohne Zugang zu sicherem Trinkwasser oder zur Abwasserentsorgung.
Es besteht eine gewaltige Informationsfülle zum Zustand des Wassers, die von den Ländern in Europa erfasst wurde. Die Autoren des Berichts haben über 300 Berichte zum Thema Wasser aus 48 Ländern analysiert, die in den letzten fünf Jahren veröffentlicht wurden. Allerdings sind die Informationen oft lückenhaft oder unerheblich für die Politik. Zahlreiche Lageberichte beschränken sich gegenwärtig zu sehr auf den Umweltzustand und die Trends; sie sollten sich jedoch stärker auf die Messungen und das Management konzentrieren, insbesondere im Hinblick auf Wasserknappheit, Extremereignisse und wasserabhängige Ökosysteme.
Die „grüne Wirtschaft“ ist immer noch ein sich entwickelndes Konzept. Im Mittelpunkt steht die Idee einer Neubelebung der aus der gegenwärtigen Wirtschaftskrise hervorgehenden Wirtschaften, während gleichzeitig Umweltrisiken wesentlich reduziert und ökologische Mängel behoben werden. Global betrachtet steht die umweltverträgliche Gestaltung der Wirtschaft im Zentrum verstärkter Anstrengungen zur Integration umwelt- und sozialpolitischer Überlegungen in die wirtschaftliche Entscheidungsfindung; bis zur Konferenz der Vereinten Nationen zur nachhaltigen Entwicklung 2012 in Rio und auch danach.
Informationen über eine grüne Wirtschaft sind allgemein bruchstückhaft und immer noch in gewisser Weise beschränkt. Während mehrere Lageberichte die Auswirkung verschiedener Wirtschaftssektoren auf die Umwelt untersuchen, besteht ein wesentlicher Mangel an Berichten, die den Fortschritt einer umweltverträglichen Wirtschaft in diesen verschiedenen Sektoren kohärent bewerten.
Der 1991 initiierte Prozess „Umwelt für Europa“ ist ein einzigartiges europaweites Forum zur Bewältigung umweltbedingter Herausforderungen und fördert eine breit angelegte, horizontale Zusammenarbeit im Umweltbereich als Pfeiler einer nachhaltigen europaweiten Entwicklung. Der Prozess beinhaltet die Partnerschaft von Staaten, zwischenstaatlichen Organisationen, regionalen Umweltzentren und der Zivilgesellschaft, einschließlich des privaten Sektors. Er unterstützt die Konvergenz von Umweltpolitiken und Vorgehensweisen, während die Länder in Osteuropa, im Kaukasus, in Zentralasien und in Südosteuropa bei der Verbesserung ihrer Umweltleistungen gefördert werden.
Europaweite Berichte über den Zustand der Umwelt wurden von der EUA in Zusammenarbeit mit ihren Partnern unter dem Titel „Umwelt für Europa“ für die Konferenzen 1995, 1998, 2003 und 2007 erstellt und trugen dazu bei, die wesentlichen Bedrohungen und Herausforderungen für die Entwicklung regionaler Umweltpolitiken zu benennen.
Der UN-ECE gehören die folgenden Mitgliedsstaaten an: Albanien, Andorra, Armenien, Aserbaidschan, Belarus, Belgien, Bosnien und Herzegowina, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Georgien, Griechenland, Irland, Island, Israel, Italien, Kanada, Kasachstan, Kirgisistan, Kroatien, Lettland, Liechtenstein, Litauen, Luxemburg, Malta, ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien, Republik Moldau, Monaco, Montenegro, Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Russische Föderation, San Marino, Schweden, Schweiz, Serbien, Slowakei, Slowenien, Spanien, Tadschikistan, Tschechische Republik, Türkei, Turkmenistan, Ukraine, Ungarn, Usbekistan, Vereinigtes Königreich, die Vereinigten Staaten von Amerika und Zypern.
Der Bericht „Umwelt Europas – eine Auswertung von Lageberichten“ umfasst die folgenden Länder: Albanien, Andorra, Armenien, Aserbaidschan, Belarus, Belgien, Bosnien und Herzegowina, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Georgien, Griechenland, Irland, Island, Italien, Kasachstan, Kirgisistan, Kroatien, Kosovo (von den Vereinten Nationen verwaltetes Gebiet, Resolution 1244 des UN-Sicherheitsrates), Lettland, Liechtenstein, Litauen, Luxemburg, Malta, ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien, Republik Moldau, Monaco, Montenegro, Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Russische Föderation, San Marino, Schweden, Schweiz, Serbien, Slowakei, Slowenien, Spanien, Tadschikistan, Tschechische Republik, Türkei, Turkmenistan, Ukraine, Ungarn, Usbekistan, Vereinigtes Königreich und Zypern.
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