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Dank des bahnbrechenden Human-Biomonitoring-Forschungsprojekts der EU können wir feststellen, dass Bisphenol A ein viel breiteres Risiko für unsere Gesundheit darstellt als bisher angenommen. Wir müssen die Ergebnisse dieser Forschung ernst nehmen und auf EU-Ebene mehr Maßnahmen ergreifen, um die Exposition gegenüber Chemikalien zu begrenzen, die eine Gefahr für die Gesundheit der Bevölkerung in Europa darstellen.
Leena Ylä-Mononen, Exekutivdirektorin der EUA
Das EUA-Briefing, das sich auf Daten aus einer EU-Human-Biomonitoring-Studie stützt, zeigt, dass bis zu 100 % der teilnehmenden Personen aus 11 EU-Ländern der Chemikalie wahrscheinlich über dem gesundheitlich unbedenklichen Schwellenwert ausgesetzt waren. Dies wirft erhebliche Gesundheitsbedenken für die gesamte EU-Bevölkerung auf. Das enthält die neuesten Informationen über die Exposition des Menschen gegenüber Bisphenol A und berücksichtigt dabei das kürzlich abgeschlossene, von der EU finanzierte Forschungsprojekt zum Human-Biomonitoring (HBM4EU). In dem Briefing werden auch die potenziellen Gesundheitsrisiken hervorgehoben, die sich aus der Exposition der Menschen gegenüber gefährlichen BPA-Konzentrationen ergeben.
Die EU ist zunehmend besorgt über die hohe Verwendung von Bisphenol A in vielen Konsumgütern und den Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit. Menschen sind BPA hauptsächlich über die Ernährung ausgesetzt, da BPA in einer Reihe von Kunststoffen enthalten ist, die üblicherweise in Verpackungen für Nahrungsmittel und Getränke verwendet werden. Im April veröffentlichte die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) ihr neuestes wissenschaftliches Gutachten, in dem sie die Risiken für die öffentliche Gesundheit aufgrund der Exposition gegenüber BPA neu bewertet. Sie kam darin zu dem Schluss, dass die ernährungsbedingte BPA-Exposition, insbesondere durch Dosenkonserven, die als wichtigste Expositionsquelle für alle Altersgruppen ermittelt wurden, derzeit Anlass zu Gesundheitsbedenken gibt.
Die EFSA kommt zu dem Schluss, dass BPA schon bei sehr niedrigen Dosen das menschliche Immunsystem schädigen kann. Dies kommt zu einer Reihe von bereits festgestellten schädlichen Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit hinzu, wie z. B. Störung des Hormonhaushaltes, verminderte Fruchtbarkeit und allergische Hautreaktionen.
Die neuesten Human-Biomonitoring-Daten von HBM4EU untermauern die Schlussfolgerung der EFSA, dass die Exposition der Bevölkerung gegenüber BPA in Europa gesundheitlich bedenklich ist. Human-Biomonitoring ermöglicht die Messung der internen Gesamtexposition, die sich aus zahllosen Expositionsquellen ergibt. Die Biomonitoring-Daten zum Bisphenol-A-Gehalt im menschlichen Urin zeigen, dass die Exposition trotz der verschiedenen Regulierungsmaßnahmen, die seit 2015 eingeleitet wurden, immer noch zu hoch ist.
Das Europäische Projekt für Human-Biomonitoring, HBM4EU, wurde von Januar 2017 bis Juni 2022 durchgeführt. Es generierte europaweit harmonisierte Human-Biomonitoring-Daten über das Vorkommen von Chemikalien in der europäischen Bevölkerung und die damit verbundenen Auswirkungen auf die Gesundheit.
Bisphenol A und zwei weitere Bisphenole, die als Ersatz für BPA verwendet werden (Bisphenol S und Bisphenol F) wurden im Urin von 2 756 Erwachsenen aus elf Ländern gemessen, und zwar Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Island, Luxemburg, Kroatien, Polen, Portugal Schweiz und Tschechien, die Nord-, Ost-, Süd- und Westeuropa abdecken. In den Ländern, die am BPA-Biomonitoring teilnahmen, schwankte der Grad der Überschreitung des Schwellenwertes zwischen 71 % und 100 %. Die Exposition der Bevölkerung gegenüber BPA in Europa ist daher zu hoch und stellt potenzielle Gesundheitsbedenken dar.
Es sei darauf hingewiesen, dass die Quantifizierungsgrenze der analytischen Methoden, die zur Überwachung von BPA im menschlichen Urin verwendet wurden, über dem Richtwert für das Human-Biomonitoring (human biomonitoring guidance value, HBM-GV) liegt. Dies bedeutet, dass es sich bei den gemeldeten Überschreitungen um Mindestwerte handelt; es besteht also die Wahrscheinlichkeit, dass tatsächlich in allen 11 Ländern die Exposition zu 100 % über dem sicheren Schwellenwert liegt.
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