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EU-Agenturen: Weitere Anstrengungen zur Gewährleistung der Sicherheit und Nachhaltigkeit von Chemikalien erforderlich

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Nachrichten Veröffentlicht 17.04.2024 Zuletzt geändert 15.05.2024
3 min read
Photo: © Urszula Frydrych, WaterPIX/EEA
Der Übergang zu sichereren und nachhaltigeren Chemikalien schreitet in einigen Bereichen voran, während er in anderen gerade erst beginnt. Dies ist das Ergebnis einer ersten gemeinsamen europaweiten Bewertung der Ursachen und Auswirkungen der Verunreinigung durch Chemikalien, die die Europäische Umweltagentur (EUA) und die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) heute veröffentlicht haben. Das Benchmarking ergab, dass noch mehr getan werden muss, um die Auswirkungen von Schadstoffen auf die menschliche Gesundheit und die Umwelt zu verringern.

Die Zahl der Industriechemikalien, die im Rahmen der EU-Rechtsvorschriften zu Chemikalien auf ihre Sicherheit geprüft werden, hat erheblich zugenommen. Die Behörden verfügen nun über viel bessere Kenntnisse über die gefährlichen Eigenschaften von Chemikalien, die in der gesamten EU verwendet werden, was ebenfalls viele Maßnahmen zur Minimierung und Kontrolle der Risiken mehrerer Stoffgruppen nach sich zieht. 

Laut dem EUA-ECHA-Synthesebericht über den EU-Indikatorrahmen für Chemikalien nimmt die Gesamtverwendung der schädlichsten Chemikalien (insbesondere solcher mit krebserzeugenden, erbgutverändernden und fortpflanzungsgefährdenden Wirkungen) zwar immer noch zu, aber langsamer als das Wachstum des gesamten Chemikalienmarktes. Es wird zunehmend gefordert, dass die Verwendung so genannter besorgniserregender Stoffe vermieden und dass die Grundsätze des Rahmens für inhärente Sicherheit und Nachhaltigkeit umgesetzt werden.

Es muss wirksamer sichergestellt werden, dass Verbraucherprodukte nicht die schädlichsten Stoffe enthalten. Dazu gehören z. B. Chemikalien mit endokriner Wirkung, die sich negativ auf das Hormonsystem auswirken, oder persistente, bioakkumulierbare und toxische Stoffe, die auch noch über Jahre nach ihrer Verwendung ein Risiko darstellen. 

Es werden mehr Daten und Informationen benötigt, um die Exposition von Mensch und Umwelt gegenüber diesen besonders schädlichen Chemikalien und ihren Auswirkungen besser zu verstehen. Dennoch zeigen die Indikatoren deutlich, dass der Übergang zu sicheren und nachhaltigen Chemikalien fortgesetzt und sogar beschleunigt werden sollte.

 

Die Gesundheit der Menschen in Europa und unsere Umwelt sollten immer Vorrang haben. Dieses erste Benchmarking zeigt, dass Chemikalien zwar eine positive Rolle in unserem Leben spielen, aber dringend weitere Maßnahmen zur Eindämmung der Risiken ergriffen werden müssen, die durch die Verwendung unsicherer und nicht nachhaltiger Stoffe entstehen. Die Erkenntnisse aus dieser Bewertung werden uns beim Umstieg auf sichere und nachhaltige Chemikalien helfen.



Leena Ylä-Mononen
Exekutivdirektorin der EUA

 

Wir müssen den Übergang zu sicheren und nachhaltigen Chemikalien beschleunigen. Maßnahmen der Behörden und der Industrie haben zur Minimierung und Kontrolle der Risiken beigetragen, die von gefährlichen Chemikalien ausgehen. Wir müssen unser Wissen über Chemikalien jedoch weiter vertiefen und die mit Stoffgruppen verbundenen Risiken so steuern, dass Mensch und Umwelt geschützt werden.



Sharon McGuinness
Direktorin der ECHA

 

Der Bericht basiert auf 25 Schlüsselindikatoren, die ebenfalls heute veröffentlicht werden und die die Ursachen und Auswirkungen von chemikalienbedingten Verunreinigungen in Europa abbilden. 

Die Indikatoren werden regelmäßig aktualisiert, um die chemischen Verunreinigungen kontinuierlich zu überwachen und die Wirksamkeit der EU-Rechtsvorschriften für Chemikalien zu messen. Der Bericht bietet eine übergreifende Bewertung der Fortschritte im Rahmen der EU-Chemikalienstrategie für Nachhaltigkeit – Für eine schadstofffreie Umwelt.

 

Wichtige Erkenntnisse 

  • Die Umstellung auf sicherere und nachhaltigere Chemikalien schreitet in einigen Bereichen voran, während sie in anderen gerade erst beginnt.
  • Maßnahmen der Behörden und der Industrie haben dazu beigetragen, die von verschiedenen Gruppen gefährlicher Stoffe ausgehenden Risiken zu minimieren und zu kontrollieren. Es werden kontinuierlich Bemühungen unternommen, um das Wissen über chemische Gefahren zu erweitern und bei Bedarf Risikomanagementmaßnahmen zu fördern.
  • Die verfügbaren Daten deuten darauf hin, dass es kaum Anzeichen für Fortschritte bei der Beseitigung besorgniserregender Stoffe aus Abfällen und Sekundärmaterialien gibt. Dies ist ein Hindernis für den Übergang zu einer kreislauforientierteren Wirtschaft.
  • Die Wasser- und Luftemissionen bestimmter Chemikalien sind aufgrund spezifischer EU-Vorschriften (z. B. über Industrieemissionen) und internationaler Maßnahmen zurückgegangen. Dennoch sind weitere Maßnahmen erforderlich, um Konzentrationswerte zu erreichen, die für die menschliche Gesundheit und die Umwelt unbedenklich sind. Die Emissionen der Industrie verursachen nach wie vor erhebliche Kosten in Form von gesundheitlichen Schäden für Mensch und Ökosystem.
  • Das Human-Biomonitoring bietet die Möglichkeit, sowohl die Exposition des Menschen gegenüber Chemikalien aus verschiedenen Quellen zu verstehen, als auch die mit der chemischen Verunreinigung verbundenen Gesundheitsrisiken. Daher ist das Biomonitoring ein wichtiges Instrument zur Messung der Wirksamkeit der Rechtsvorschriften über Chemikalien im Hinblick auf Gesundheits- und Umweltschutz.

Der EU-Indikatorrahmen für Chemikalien

Die Chemikalienpolitik der EU zielt darauf ab, die Herausforderung der Herstellung und Verwendung von Chemikalien anzugehen, um den gesellschaftlichen Bedürfnissen gerecht zu werden und zugleich die Belastungsgrenzen der Erde zu respektieren und Schäden für Mensch und Umwelt zu vermeiden. Die Chemikalienstrategie für Nachhaltigkeit (CSS) der EU soll diese Vision durch eine Reihe von Maßnahmen verwirklichen. Dazu gehören Maßnahmen zur Förderung von innovativer Lösungen für sichere und nachhaltige Chemikalien, zur Verbesserung des Schutzes der menschlichen Gesundheit und der Umwelt, zur Vereinfachung und Stärkung des Rechtsrahmens für Chemikalien und zum Aufbau einer umfassenden Wissensbasis zur Unterstützung einer evidenzbasierten Politikgestaltung.

Die EUA, die ECHA und die Europäische Kommission haben eine Reihe von Schlüsselindikatoren entwickelt, um die Ziele dieser Strategie zu unterstützen. 

Der Rahmen verfügt über ein Online-Dashboard, über das auch die Indikatoren zugänglich sind.

Weitere Informationen


Pressestelle der EUA                                           Pressestelle der EUA
Constant Brand                                                      Antti Kaartinen   
+45 2174 1872                                                        +45 2336 1381    
constant.brand@eea.europa.eu                         antti.kaartinen@eea.europa.eu


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+358 40 506 9006
press@echa.europa.eu

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