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Press Release
In dem Bericht „Trends und Hochrechnungen in Bezug auf die
Treibhausgasemissionen in Europa 2006“ werden die
historischen Daten für den Zeitraum zwischen 1990 und 2004 analysiert
sowie die Hochrechnungen zu den Fortschritten europäischer Länder bei
der Erreichung ihrer Emissionsziele im Hinblick auf das Jahr 2010
ausgewertet.
„Die Treibhausgasniveaus wären ohne die gegenwärtigen Anstrengungen zur
Senkung von Emissionen noch viel höher. Allerdings unternehmen mehrere
Länder innerhalb der EU-15 nicht genug und könnten so die gemeinsamen
Bemühungen gefährden,“ betont Professor Jacqueline McGlade, die
Exekutivdirektorin der EUA.
Das Kyoto-Ziel der EU-15 sieht vor, die Treibhausgasemissionen bis 2012
um 8 % unter das Niveau von 1990 zu senken. Innerhalb dieses
Gesamtziels hat jeder EU-15-Mitgliedstaat ein unterschiedliches
Reduzierungsziel, welches auf verschiedene Art und Weise erreicht
werden kann.
Dem Bericht zufolge können die Emissionen nur durch die Umsetzung aller
bestehenden und geplanten innerstaatlichen Politiken und Maßnahmen
sowie durch die Nutzung von Kyoto-Mechanismen und den Einsatz von
Kohlenstoffsenken um das EU-15-Ziel von 8 % gesenkt werden. Allerdings
beruht diese Prognose auf den Zahlen mehrerer Mitgliedstaaten, die
andeuten, dass sie ihre Emissionen stärker senken werden, als zur
Erreichung ihrer nationalen Ziele notwendig ist. Dies könne jedoch laut
Bericht nicht als sicher angenommen werden.
Bis zum Jahr 2010, so der Bericht, werden die Treibhausgasemissionen in
den EU-15 Ländern durch die bestehenden innerstaatlichen Politiken und
Maßnahmen unter dem Strich um 0,6 % unter das Niveau von 1990 gesenkt.
Mit zusätzlichen (geplanten, jedoch noch nicht umgesetzten)
innerstaatlichen Politiken und Maßnahmen könnten die Emissionen der
EU-15 um weitere 4 % reduziert werden.
Infolge der erwarteten Nutzung von Kyoto-Mechanismen durch zehn der
EU-15 werden die Emissionen um weitere 2,6 % gesenkt, mit damit
verbundenen Kosten von 2,830 Mio. EUR. Die Nutzung von
Kohlenstoffsenken, zum Beispiel durch die Anpflanzung von Wäldern zur
Beseitigung von Kohlendioxid, würde die Emissionen um weitere
0,8 % reduzieren.
Zwischen 1990 und 2004 sind die Treibhausgasemissionen der EU-15 in den
meisten ökonomischen Sektoren gesunken, so der Bericht. Allerdings sind
die verkehrsbedingten Emissionen um nahezu 26 % gestiegen, und bis
2010 werde ein Anstieg auf 35 % über den Niveaus von 1990
erwartet, falls die Länder lediglich ihre bestehenden Politiken und
Maßnahmen umsetzen. Nach den Hochrechnungen der Mitgliedstaaten
könnten sich die verkehrsbedingten Emissionen durch die Umsetzung
zusätzlicher Politiken und Maßnahmen bestenfalls auf dem Niveau von
2004 stabilisieren.
Die zehn neuen EU-Mitgliedstaaten unterliegen nicht dem gemeinsamen
EU-15-Ziel, sondern haben jeweils einzelstaatliche Ziele unter dem
Kyoto-Protokoll. Laut dem Bericht sind alle auf dem Weg, ihre Ziele zu
erreichen, was jedoch hauptsächlich auf den Zusammenbruch ihrer
Volkswirtschaften in den 1990er Jahren zurückzuführen ist. Heute sind
die Emissionen in diesen Ländern wieder im Steigen begriffen.
Hintergrundinformationen zum Bericht
Der Bericht, der von der EUA und ihrem Themenzentrum Luft und
Klimaveränderung erstellt wurde, ergänzt den jährlichen
Bewertungsbericht der Europäischen Kommission an den Rat und das
Europäische Parlament. Weitere Informationen finden Sie auf der
Webseite der Kommission: http://ec.europa.eu/environment/climat/gge.htm
Der EUA-Bericht deckt folgende 33 Länder ab:
EU-15-Länder: Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland,
Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Luxemburg, die Niederlande,
Portugal, Österreich, Spanien, Schweden, Vereinigtes Königreich.
Neue Mitgliedstaaten: Estland, Lettland, Litauen, Zypern, Malta,
Polen, Slowakei, Slowenien, Tschechische Republik, Ungarn.
Beitrittsländer: Bulgarien, Kroatien, Rumänien, Türkei.
Andere EUA-Mitgliedsländer: Island, Liechtenstein, Norwegen,
Schweiz.
Datenquelle
Dieser Bericht beruht auf Daten und Informationen, die der Europäischen
Kommission und der EUA bis zum 6. Juni 2006 von den Ländern übermittelt
wurden.
EU-Kyoto-Ziele
Das Kyoto-Ziel der EU-15 sieht vor, die Treibhausgasemissionen bis 2012
um 8 % auf die Niveaus von 1990 zu senken. Innerhalb dieses
Gesamtziels hat jeder EU-15-Mitgliedstaat ein unterschiedliches
Reduzierungsziel. Einige Länder sollen ihre Emissionen senken, während
anderen ein begrenzter Anstieg gestattet ist. Mit Ausnahme von Malta
und Zypern, die keine Zielvorgaben haben, haben die neuen
Mitgliedstaaten jeweils individuelle Ziele. Die Länder können diese
Ziele durch verschiedene Mittel erreichen.
EU-Emissionshandelssystem
Das Emissionshandelssystem der EU ist ein politisches Instrument der
Europäischen Union zur Bewältigung des Klimawandels; es hilft der
Industrie, ihre Kohlendioxidemissionen auf kosteneffektive Weise zu
senken und fordert einen Grenzwert für alle großen
Kohlendioxid-Emissionsquellen.
Anmerkung: Alle Mitgliedstaaten sollten der Europäischen Kommission
einen nationalen Allokationsplan (NAP) für den Kyoto-Zeitraum vorlegen.
Dieser Plan sollte Grenzwerte für die vom Emissionshandelssystem
erfassten Industrien enthalten und bis zum 30. Juni 2006 eingereicht
worden sein. Allerdings haben dies bisher nicht alle Länder getan, und
die Kommission hat bisher keine offiziellen Stellungnahmen zu den NAP
abgegeben. Der EUA-Bericht enthält nur Informationen über nationale
Hochrechnungen, die von den Ländern bis zum 6. Juni 2006 eingereicht
wurden, jedoch keine neuen nationalen Hochrechnungsdaten aus den
kürzlich eingegangen NAP. Weitere Informationen über die NAP
finden Sie unter: http://ec.europa.eu/environment/climat/2nd_phase_ep.htm
Innerstaatliche Politiken und Maßnahmen
Innerstaatliche Politiken und Maßnahmen sind solche, die innerhalb der
Staatsgrenzen eines Landes ergriffen werden. Sie umfassen die Förderung
der Elektrizitätsgewinnung aus erneuerbaren Energien, Verbesserungen
der Energieeffizienz, die Förderung der Nutzung von Biokraftstoffen,
die Reduzierung der durch Personenkraftwagen verursachten
Kohlendioxidemissionen, die Rückgewinnung von Gasen aus Abfalldeponien
sowie die Reduzierung von Fluorgasen.
Kyoto-Mechanismen
Die Kyoto-Mechanismen helfen entwickelten Ländern, ihre Kyoto-Ziele zu
erreichen, indem diese Länder durch Maßnahmen zur Reduzierung der
Kohlendioxidemissionen in anderen Ländern Emissionsguthaben erhalten.
Diese Mechanismen fördern ferner den Transfer von Technologien, die
einen niedrigen Kohlendioxidausstoß aufweisen, in andere Länder.
Infolge der erwarteten Nutzung von Kyoto-Mechanismen durch zehn der
EU-15-Staaten werden die Emissionen bis 2010 um 2,6 % gesenkt
werden können. Diese Länder sind Belgien, Dänemark, Finnland, Irland,
Italien, Luxemburg, die Niederlande, Österreich, Portugal und Spanien.
Weitere Informationen über die Kyoto-Mechanismen finden Sie auf der
UNFCCC-Website: http://unfccc.int/kyoto_mechanisms/items/1673.php
Anhang 2 – Überblick über die Fortschritte der EU-Mitgliedstaaten
und anderer EUA-Mitgliedsländer
Nationale Hochrechnungen für 2010 |
In nationalen Hochrechnungen enthaltene Politiken und Maßnahmen |
EU-15-Mitgliedstaaten |
Neue Mitgliedstaaten |
Andere EUA- Mitgliedstaaten |
Auf dem Weg zur Erreichung des Kyoto-Ziels |
Bestehende innerstaatliche Politiken und Maßnahmen |
Schweden* Vereinigtes Königreich* |
Litauen Polen |
Iceland |
Bestehende und geplante innerstaatliche Politiken und Maßnahmen |
Frankreich* Deutschland Griechenland |
Tschechische
Republik* Estland Ungarn Lettland Slowakei Slowenien* |
Bulgarien Rumänien |
|
Bestehende
innerstaatliche Politiken und Maßnahmen Nutzung von Kyoto-Mechanismen |
Luxemburg |
|
|
|
Bestehende und geplante
innerstaatliche Politiken und Maßnahmen Nutzung von Kyoto-Mechanismen |
Finnland die Niederlande* |
|
Schweiz |
|
Nicht auf dem Weg zur Erreichung des Kyoto-Ziels |
Bestehende und geplante innerstaatliche Politiken und Maßnahmen |
|
|
Norwegen Liechtenstein |
Bestehende und geplante
innerstaatliche Politiken und Maßnahmen Nutzung von Kyoto-Mechanismen |
Österreich* Belgien* Dänemark* Irland* Italien Portugal* Spanien* |
|
|
|
Kein Kyoto-Ziel |
|
|
Zypern Malta |
Türkei |
Der Bericht berücksichtigt die nationalen Hochrechnungen, die bis
zum 6. Juni 2006 bereitgestellt wurden.
* Erwartete Nettoreduzierung durch Maßnahmen im Bereich
Kohlenstoffsenken (Landnutzungsänderung und Forstwirtschaft)
Die EUA hat ihren Sitz in Kopenhagen. Ziel der Agentur ist es, durch
die zeitnahe Bereitstellung von zielgerichteten, relevanten und
verlässlichen Informationen für Entscheidungsträger und die
Öffentlichkeit zu einer deutlichen und messbaren Verbesserung der
Umwelt Europas beizutragen.
Brendan Killeen
Pressebeauftragter
Telefon: +45 33 36 72 69
Mobil: +45 23 68 36 71
E-Mail: brendan.killeen@eea.europa.eu
Marion Hannerup
Leiterin Kommunikation und interne Angelegenheiten
Telefon: +45 33 36 71 60
Mobil: +45 51 33 22 43
E-Mail: marion.hannerup@eea.europa.eu
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