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Vorausschauende Städte verändern das Verkehrswesen und verbessern die Lebensqualität

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Press Release Veröffentlicht 02.12.2013 Zuletzt geändert 03.06.2016
Photo: © Axel Kuhlmann
Viele europäische Städte verändern sich. Dies verdeutlicht ein neuer Bericht, der die schnellen Veränderungen im Stadtverkehr in einigen Gebieten herausstellt. Obwohl Radfahren und die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel in einigen städtischen Gebieten die Norm werden, zeigt der Bericht, dass der europäische Verkehrssektor immer noch ein wesentlicher Faktor für hohe Konzentrationen von Treibhausgasen, Luftverschmutzung und Lärm ist.

Viele Städte wenden innovative Ideen an, die das Auto-basierte Verkehrssystem wie eine Idee aus dem letzten Jahrhunderts aussehen lassen. Stadtleben muss nicht verschmutzte Luft, Staus, Lärm und lange Fahrzeiten bedeuten.

Hans Bruyninckx, Exekutivdirektor EUA

Die Veränderung des städtischen Verkehrs ist nur ein Teil des jährlichen Berichts  „Transport and Environment Reporting Mechanism (TERM)“ der Europäischen Umweltagentur (EUA) in 2013. Der Bericht beinhaltet eine umfassende Analyse der Auswirkungen des Verkehrs auf die Umwelt in der Europäischen Union.

Stadtverkehr hat einen deutlichen Einfluss auf die Lebensqualität der Europäer, die in Städten leben. Straßenverkehr ist eine wesentliche Quelle der städtischen Luftverschmutzung und führt dazu, dass ein hoher Anteil der Bevölkerung Schadstoffgehalten ausgesetzt ist, die über den Grenzwerten der EU und der Weltgesundheitsorganisation liegen. Wie ernst diese Schadstoffbelastung ist, wurde im Oktober deutlich, als die UN Luftverschmutzung als krebserregend eingestuft hat.

Verkehrslärm ist ebenso ein großes gesundheitliches Problem in vielen Städten. Mehr als ein Viertel der Einwohner von Sofia, Luxemburg, Paris und Tallinn sind nächtlichem Verkehrslärm ausgesetzt, der die Grenzwerte der WHO überschreitet. Dies belegen Daten aus 17 europäischen Hauptstädten, die in dem Bericht veröffentlicht sind. Die Lebensqualität wird auch durch Pendelzeiten beeinflusst. Gemäß einer Umfrage in 75 Städten in der EU und der Türkei fahren Pendler in London und Budapest am ehesten mehr als eine Stunde zur Arbeit.

Viele Städte haben die städtische Umwelt erfolgreich verbessert, indem sie sich mit zwei Seiten des Problems auseinandergesetzt haben. Die Menschen wurden ermutigt, nicht motorisierte Transportvarianten und öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen und gleichzeitig wurde die PKW-Nutzung eingeschränkt. Trotz anfänglicher Opposition, werden solche Systeme oft sehr beliebt bei den Einwohnern, hält der Bericht fest, unter Berufung auf das Beispiel der City-Maut in Stockholm. Der Bericht argumentiert, dass solche positiven Beispiele Gemeinden ermutigen sollen, Maßnahmen und Politiken an anderer Stelle zu wiederholen.

Hans Bruyninckx, Exekutivdirektor der EUA, sagt: "Viele Städte wenden innovative Ideen an, die das Auto-basierte Verkehrssystem wie eine Idee aus dem letzten Jahrhunderts aussehen lassen. Stadtleben muss nicht verschmutzte Luft, Staus, Lärm und lange Fahrzeiten bedeuten. Neue Ideen im Stadtverkehr verwandeln viele Städte in angenehmere, gesündere Lebensräume."

Bessere Fahrrad-Infrastrukturen in vielen Städten führen zu einem sich selbst verstärkenden Trend wachsenden Fahrradverkehrs, stellt der Bericht fest und nimmt Bezug auf den „Copenhagenize Index“ von fahrradfreundlichen Städten. Sevilla zum Beispiel stieg vor kurzem schnell auf den vierten Platz auf. Grund ist die umfangreiche neue Infrastruktur für Fahrräder, die einen Anstieg des Fahrradverkehrs von 0,5% auf 7% der zurückgelegten Kilometer in nur wenigen Jahren ermöglicht hat.

Transport in cities

Europäer fliegen mehr und limitieren die Reduzierung der Transportemissionen

Der EUA TERM Bericht enthält auch viele andere Indikatoren zur Messung von Umwelttrends, die mit dem Transport verbunden sind.

  • In der EU fielen die Treibhausgasemissionen aus dem Verkehr leicht (0,6%1) zwischen 2010 und 2011. Nichtsdestotrotz sind tiefere Schnitte von Jahr zu Jahr notwendig, um das Ziel zu erreichen, die Emissionen bis 2050 um 60% gegenüber dem Niveau von 1990 zu senken. Der Bericht zeigt, dass die aktuellen Verkehrsemissionen eigentlich 25% über dem Niveau von 1990 liegen.
  • Reduzierungen der Emissionen wurden durch die steigenden Emissionen aus dem Luftverkehr begrenzt, welche um 2,6% zwischen 2010 und 2011 gestiegen sind. Dieser Anstieg folgt dem allgemeinen Trend der steigenden Zahlen von Passagieren im Luftverkehr, welche zwischen 1995 und 2009 um zwei Drittel anstiegen. Insgesamt reisen die Europäer mehr als je zuvor. Während Flugreisen ein Allzeithoch im Jahr 2011 erreichten, ging der Auto Personenverkehr leicht zurück, so der Bericht.
  • Neue Autos werden im Einklang mit EU-Recht effizienter, zeigt der Bericht. Das deutet an, dass viele Hersteller ihre Zielvorgabe für 2015 zur durchschnittlichen Effizienz von Neufahrzeugflotten vor der Zeit erreichen. Laut dem Bericht gibt es jedoch einige Unterschiede zwischen den Emissionen im realen Fahrbetrieb und den Emissionen, die im Testzyklus aufgezeichnet werden. Ein neuer internationaler Standardtest könnte bald eingeführt werden, um einige dieser Probleme zu lösen.
  • Erneuerbare Energien im Verkehrssektor nehmen nicht so schnell zu, wie sie es sollten. Die Mitgliedstaaten haben vereinbart, die erneuerbaren Quellen auf bis zu 10% des im Verkehr benötigten Energiekonsums  zu erhöhen. Aber im Jahr 2011 lag der Grad unter dem notwendigen "Zielpfad" bei durchschnittlich 3,8% in allen EU-Mitgliedstaaten. Der größte Anteil dieser Energie kommt aus Biokraftstoffen, welche Nachhaltigkeitskriterien erfüllen müssen, um anerkannt zu werden.


Diese Zahlen beinhalten nicht den internationalen Schiffstransport.

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