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Press Release
Der erste Band Späte Lehren aus frühen Warnungen (Late lessons from early warnings), der 2001 veröffentlicht wurde, war ein bahnbrechender Bericht, der detailliert die Geschichte von Technologien aufzeigt, die sich im Nachhinein als schädlich erwiesen. Der neue 750-Seiten umfassende Bericht enthält 20 neue Fallstudien mit weitreichenden Implikationen für Politik, Wissenschaft und Gesellschaft.
Die Fallstudien enthalten die Geschichten hinter industrieller Quecksilbervergiftung, Fertilitätsstörungen durch Pestizide, den Hormonhaushalt störenden Chemikalien in gängigen Kunststoffen sowie Pharmazeutika, die unsere Ökosysteme verändern. Der Bericht berücksichtigt auch Warnsignale, die sich aus derzeit gebräuchlichen Technologien abzeichnen, einschließlich Mobiltelefonie, genetisch veränderter Organismen und Nanotechnologie.
Die historischen Fallstudien zeigen, dass Warnungen ignoriert oder beiseite geschoben wurden, bis Schäden an Gesundheit und Umwelt unabwendbar waren. In einigen Fällen stellten Unternehmen kurzfristige Gewinne vor die öffentliche Sicherheit und verbargen oder ignorierten die Anzeichen für Gefährdungen. In anderen Fällen haben Wissenschaftler die Risiken heruntergespielt, manchmal auf Druck von Interessengruppen. Solche Erkenntnisse können helfen, von neuen Technologien ausgehende Schäden zu vermeiden. Darüber hinaus verdeutlichen fünf der Geschichten die Vorteile einer schnellen Reaktion auf Frühwarnungen.
Die Welt hat sich verändert, seit der erste Bericht Späte Lehren veröffentlicht wurde. Technologien werden schneller aufgegriffen als bisher und oft sehr rasch auf der ganzen Welt übernommen. Dies bedeutet, dass Risiken schneller und weiter verbreitet werden. Dabei übersteigen sie die Fähigkeit der Gesellschaft zu verstehen, zu erkennen und rechtzeitig auf diese Effekte zu reagieren, um Schäden zu vermeiden.
Der Bericht empfiehlt die breitere Anwendung des "Vorsorgeprinzips", um Gefahren aus neuen und weitgehend ungetesteten Technologien und Chemikalien zu reduzieren. Der Bericht legt dar, dass wissenschaftliche Unsicherheit keine Rechtfertigung für Untätigkeit ist, wenn plausible Hinweise auf potenziell schwerwiegende Gefährdungen vorliegen.
Solch ein Vorsorgeprinzip ist fast immer von Vorteil - nach der Analyse von 88 Fällen von vermutetem "falschen Alarm", fanden die Autoren des Berichts lediglich vier bestätigte Fälle. Der Bericht zeigt auch, dass vorbeugende Maßnahmen oftmals Innovationen stimulieren, anstatt sie zu behindern.
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