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Verschmutzte Umwelt gefährdet die Gesundheit unserer Kinder

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Press Release Veröffentlicht 15.04.2002 Zuletzt geändert 28.06.2016

Pressemitteilung EURO/08/02

Kopenhagen und Brüssel, 15. April 2002

Verschmutzte Umwelt gefährdet die Gesundheit unserer Kinder

Das WHO-Regionalbüro für Europa und die Europäische Umweltagentur stellen vor:
Children's health and environment: a review of evidence

"Wenn wir die menschliche und wirtschaftliche Entwicklung sichern wollen, müssen wir unbe-dingt in die Gesundheit unserer Kinder investieren, und die Gesundheit der Kinder muss vor Umweltgefahren geschützt werden", erklärt Dr. Marc Danzon, der WHO-Regionaldirektor für Europa. Anlässlich der Eröffnung der Grünen Woche 2002 durch den Präsidenten der Europäi-schen Kommission Romano Prodi legen die WHO und die Europäische Umweltagentur (EUA) heute in Brüssel die Monographie Children's health and environment: a review of evidence vor. "Diese Veröffentlichung zeigt, dass europäische Regierungen und Institutionen zum Schutz der Kinder vor Umweltgefahren zusammenarbeiten können. Dieses Ziel bildet den Kern einer nach-haltigen Entwicklung und stellt eine Herausforderung an uns und die Generationen von morgen dar", fährt Dr. Danzon fort.

Weltweit entfallen bis zu 40% der auf Umweltfaktoren zurückzuführenden Krankheitslast auf Kinder unter 5 Jahren. Da sich der kindliche Organismus noch entwickelt, ist er für die Auswir-kungen von Umweltverschmutzung besonders anfällig, und zwar aus den unterschiedlichsten Gründen, u. a. weil:

  • die frühe Belastung langfristige Folgen hat;
  • Kinder für bestimmte Chemikalien einzigartig anfällig sind und in ihrem unmittelbaren Lebensumfeld bestimmten Substanzen (wie Erde und Spielzeug) ausgesetzt sind, vor allem weil sie die Angewohnheit haben, Dinge aufzuheben und in den Mund zu stecken;
  • Kinder im Verhältnis zu ihrem Körpergewicht mehr atmen, trinken und essen als Erwachsene, was bedeutet, dass sie auch mehr potenziell toxische Substanzen aufnehmen.

Außerdem können sich Kinder die Faktoren, denen sie ausgesetzt sind, nicht aussuchen. Damit sind sie wahrscheinlich auch die "sensibelsten Indikatoren" des umweltbedingten Gesundheits-zustands einer Bevölkerung.

Weil sie dies erkannten, machten sich europäische Minister 1999 auf der Dritten ministeriellen Konferenz Umwelt und Gesundheit für den Schutz der Kinder stark und verpflichteten sich, Schlüsselindikatoren für die Gesundheit von Kindern im Zusammenhang mit Umweltfaktoren aufzustellen.

"Die Europäische Union misst der Thematik Umwelt und Gesundheit von Kindern auf der politi-schen Agenda einen hohen Stellenwert bei. Der Zusammenhang zwischen Umweltverfall und gesundheitlichen Defiziten ist klar nachgewiesen, wir brauchen jedoch weitere Forschungsarbei-ten, um unser Verständnis der komplexen Problematik zu vertiefen. Die gemeinsame WHO-EUA-Veröffentlichung stellt deshalb einen begrüßenswerten Beitrag zu unseren Bemühungen dar, den von einer schlechten Umwelt ausgehenden Gefährdungen der Gesundheit von Kindern mit politischen Grundsatzmaßnahmen zu begegnen", so Margot Wallström, die Europäische Umweltkommissarin.

In der Europäischen Region der WHO geben wachsende Gefahren in dem Umfeld, in dem Kin-der leben, lernen und spielen, zunehmend Anlass zur Besorgnis über die Auswirkungen, die der Verfall und die Verschmutzung der natürlichen Umwelt auf die Gesundheit von Kindern haben könnten.

"Kinder riskieren eine Belastung durch über 15 000 synthetische Chemikalien, die fast alle in den letzten 50 Jahren entwickelt wurden, sowie durch die unterschiedlichsten physikalischen Ur-sachen, z. B. verschmutzte Luft in Innenräumen und verunreinigte Außenluft, Straßenverkehr, verunreinigte Lebensmittel und schmutziges Wasser, unsichere Gebäude, Schadstoffe in Spiel-zeugen, Strahlung und Passivrauchen", erläutert Domingo Jiménez-Beltrán, der Exekutivdirektor der EUA. Störungen, die möglicherweise auf Umweltfaktoren zurückzuführen sind (Asthma, Verletzungen, neurologische Entwicklungsstörungen, Krebs sowie durch Lebensmittel und Was-ser übertragene Krankheiten) verbreiten sich in vielen Fällen in nicht hinnehmbarem Umfang. "Eine enge Zusammenarbeit zwischen Umwelt- und Gesundheitsorganisationen ist unabdingbar, schon um Doppelgleisigkeiten bei unserer Arbeit auf ein Mindestmaß zu beschränken", fügt Domingo Jiménez-Beltrán hinzu.

Genauere Angaben zu den im Buch enthaltenen Erkenntnissen sind auf der Website des Regio-nalbüros (http://www.euro.who.int) zu finden.




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Dr. Ondine von Ehrenstein
Gesundheit von Kindern und die Umwelt
Europäisches WHO-Zentrum für Umwelt und
Gesundheit, Büro Rom
Via Francesco Crispi, 10
I-00187 Rom, Italien
Tel.: +39 06 4877549
Fax: +39 06 4877599
E-Mail: ove@who.it

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Gesundheitliche Auswirkungen
von Umwelt- und Entwicklungspolitik
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