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Press Release
Kopenhagen, 6. Dezember 2001
Warum hat sich die Windenergie in Deutschland rascher durchgesetzt als in Großbritannien und die Energiegewinnung mit Sonnenkollektoren in Spanien schneller verbreitet als in Griechenland?
Ein neuer Bericht der Europäischen Umweltagentur (EUA) zeigt die Faktoren auf, die den Erfolg von Projekten im Bereich erneuerbarer Energie beeinflussen können.
Renewable energies: success stories (Erneuerbare Energien: Erfolgsgeschichten) soll die stärkere Nutzung regenerativer Energiequellen unterstützen und zu den Bemühungen der Europäischen Union sowie ihrer Mitgliedstaaten beitragen, die für 2010 gesetzten Zielvorgaben für eine erhöhte Energiegewinnung aus erneuerbaren Energiequellen zu erfüllen.
Im Mittelpunkt des Berichts steht die Frage, inwieweit es den einzelnen EU-Ländern zwischen 1993 und 1999 gelungen ist, Technologien zur Gewinnung regenerativer Energie - fotovoltaische Solaranlagen, thermische Solarheizung, Wind und bestimmte Nutzungen von Biomasse (Holz und Nutzpflanzen) -- weitgehender zu nutzen.
Die Studie ermittelt die wesentlichen Erfolgselemente: politische, gesetzgeberische, fiskalische, finanzielle und administrative Unterstützung, technologische Entwicklung sowie Information, Aus- und Weiterbildung. Es wird gefolgert, dass der Schlüssel zum Erfolg in der kombinierten Wirkung von Unterstützungsmaßnahmen und weniger bei den Einzelfaktoren liegt. Die erfolgreichen Kombinationen variieren von einer Technologie zur anderen.
Bei den Erfolgsgeschichten geht es um die Verbreitung der thermischen Solarenergie und der Biomassefernheizung in Österreich, Windenergie und Energiegewinnung aus Biomasse in Dänemark, thermische Solarenergie und Windenergie in Deutschland, Fotovoltaik und Windenergie in Spanien und Biomassefernheizung in Schweden.
"Dieser Bericht trägt dazu bei, Lösungswege aufzuzeigen. Er zeugt von der Entschlossenheit der Europäischen Umweltagentur, nicht nur Informationen zur Unterstützung einer besseren Gestaltung der Politik bereitzustellen, sondern auch Informationen über "beste Praktiken" für die beteiligten Akteure vor Ort zusammenzutragen und zu verbreiten", sagte der Exekutivdirektor der EUA, Domingo Jiménez-Beltrán.
"Die Studie schafft darüber hinaus einen Rahmen, der von anderen zur Förderung erneuerbarer Energien und zur Berichterstattung über Erfolge verwendet werden kann", fügte Herr Jiménez-Beltrán hinzu. "Ich hoffe, sie legt den Grundstein zur Schaffung eines Umschlagplatzes für den Austausch von Erfahrungen, wie erneuerbare Energien auf vielen Ebenen -- von der nationalen bis zur lokalen - optimal gefördert werden können."
Der Bericht wurde gestern auf einer Sitzung des Europäischen Forums für erneuerbare Energiequellen (European Forum for Renewable Energy Sources, EUROFORES) und des Europäischen Rates für erneuerbare Energien (European Renewable Energy Council, EREC) im Europäischen Parlament in Brüssel vorgestellt.
Die Studie kann kapitelweise von der Website der EUA unter der Adresse http://reports.eea.europa.eu/environmental_issue_report_2001_27/en/ heruntergeladen werden.
Anmerkungen für die Redaktion
Die Länder und Technologien, die eines dieser Kriterien oder beide erfüllen, sind in der Tabelle im Anhang aufgeführt.
Über die EUA
Die Europäische Umweltagentur setzt ihre Bemühungen daran, durch die rechtzeitige Bereitstellung von sachdienlichen und zuverlässigen themenspezifischen Informationen für Entscheidungsträger und für die breite Öffentlichkeit eine nachhaltige Entwicklung zu fördern und zu einer deutlichen, messbaren Verbesserung in der Umwelt Europas beizutragen. Die Agentur, die 1990 von der Europäischen Union (EU) durch die Verordnung 1210/90 des Rates (geändert durch die Verordnung 933/1999) errichtet wurde, ist Schaltstelle des Europäischen Umweltinformations- und Umweltbeobachtungsnetzes (EIONET), einem Netz von ca. 600 Umweltgremien und -institutionen in ganz Europa.
Die EUA mit Sitz in Kopenhagen hat ihre Tätigkeit 1994 aufgenommen. Sie steht allen Ländern offen, die ihre Ziele teilen und in der Lage sind, an ihrer Tätigkeit mitzuwirken. Die Agentur hat zurzeit 24 Mitgliedsländer. Hierbei handelt es sich um die 15 EU-Mitgliedstaaten sowie Island, Norwegen und Liechtenstein, die Mitglieder des Europäischen Wirtschaftsraumes (EWR) sind, und seit dem 1. August 2001, sechs der 13 Länder Mittel- und Osteuropas und des Mittelmeerraums, die sich um den Beitritt zur EU bemühen: Bulgarien, Zypern, Lettland, Malta, Slowenien und die Slowakische Republik. Ihre Mitgliedschaft macht die EUA zur ersten Einrichtung der EU, die die beitrittswilligen Länder aufgenommen hat.
In den letzten Wochen haben auch Estland, Ungarn, Litauen, Rumänien und die Tschechische Republik ihre Abkommen zur Mitgliedschaft ratifiziert, und voraussichtlich werden die übrigen zwei Beitrittskandidaten -- Polen und die Türkei -- in den nächsten Monaten nachziehen. Damit steigt die Mitgliederzahl der Agentur auf insgesamt 31 Staaten.
Anhang
Trends bei der Verbreitung erneuerbarer Energien 1993-1999
Die Biomassefernheizung bezieht sich nur auf die Wärmeleistung von
Wärmekraftwerken.
Anmerkung 1: Es werden zwei Auswahlkriterien verwendet:
(links) stellt
einen absoluten Anteil von mindestens 10 % am EU-weiten Gesamtanstieg
dar, 1993-1999;
(rechts)
stellt einen prozentualen Anstieg dar, der über dem prozentualen
Anstieg in der EU liegt, 1993-1999.
<Anmerkung 2: Nur Biokraftstoffe:
stellt die
Mitgliedstaaten dar, die angeben, Biokraftstoffe einzusetzen (bei den
meisten ist dies nicht der Fall).
Quelle: Eurostat.
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